<220>der Vollendung erhielt das Gebäude den Namen « Sanssouci ». Unmittelbar darauf ward es von Friedrich bezogen, und es blieb bis an seinen Tod das Asyl, in dem er sich ungestört der geselligen Erholung und der reichen Einsamkeit seines Geistes erfreuen durfte. Alles, was den Menschen in Friedrich anbetrifft, ist fortan eng mit dem Namen Sanssouci verknüpft. Alle freundschaftlichen Briefe, die er hier schrieb, sind mit diesem Namen bezeichnet, während unter den geschäftlichen Schreiben stets der Name der Stadt steht. Auf den literarischen Werken, die von ihm bei seinen Lebzeiten dem Drucke übergeben wurden, nennt er sich « den Philosophen von Sanssouci ». Der Aufenthalt zu Sanssouci ward dem zu Rheinsberg ähnlich, nur mit dem Unterschiede, daß natürlich jene jugendlich unbefangene Heiterkeit nicht ganz wiederkehren konnte. Rheinsberg, das der Residenz zu entlegen war, als daß es fortan der Aufenthaltsort eines Königs sein konnte, hatte Prinz Heinrich, Friedrichs jüngerer Bruder, zum Geschenke erhalten.

Die Gegend von Potsdam, mit ihren breiten, vielgebuchteten Wasserspiegeln, welche den Fuß der grünen Laubhügel netzen, bildet eine heitre Oase zwischen den eintönigen Flächen der brandenburgischen Mark. Seit Friedrich dort sein Haus gegründet, sind die Fürsten seines Geschlechtes nicht müde geworden, die Reize der Natur, durch die ordnende und bildende Hand der Kunst, zur lieblichsten Entfaltung zu bringen. Ein Kranz von Parkanlagen dehnt sich um die Stadt hin; Schlösser und Villen erglänzen auf den Höhen und in den Tälern; Nähe und Ferne sind von frischem, erquicklichem Lebenshauche erfüllt. Aber unangetastet steht die Wohnung des großen Königs noch heute über jenen Terrassen, und durch das Leben des Tages wehen die Schauer einer großen Erinnerung.