<32>war — beizutreten versprach. Der Kaiser, Karl VI., hatte sich jener Anforderung des Königs von Preußen scheinbar gefügt; aber er war so wenig ernstlich bedacht, die preußische Macht vergrößern zu helfen, daß er gleichzeitig auch mit Kurpfalz einen Vertrag schloß, der den pfälzischen Häusern die in Anspruch genommene Erbfolge in Jülich und Berg sicherte. Durch die mannigfachsten Kunstgriffe wußte er jedoch den König von Preußen, der natürlich auf einen festen, vollkommenen Abschluß dieser Angelegenheiten drang, eine Reihe von Jahren hinzuhalten. Auch gelang dies so gut, daß Friedrich Wilhelm vorderhand dem Kaiser treu ergeben blieb, denn sein deutsches Gemüt fühlte eine innere Genugtuung in solcher Verbindung; zugleich hatte Seckendorf dafür gesorgt, daß der vorzüglichste Günstling des Königs, der General (später Feldmarschall) von Grumbkow, durch ein stattliches Jahrgeld in das Interesse des österreichischen Hofes gezogen wurde. Dieser war nun fort und fort bemüht, den König in seiner Gesinnung zu befestigen.

So teilte sich der preußische Hof in zwei Parteien, eine österreichische und eine englische, die von beiden Seiten alles aufwandten, um zu ihrem Ziele zu gelangen. Denn was die Königin anbetrifft, so war diese keineswegs geneigt, ihren Lieblingsplan, jene Doppelheirat betreffend, aufzugeben; im Gegenteil nahm sie jede Ge-