<332>Die Österreicher drangen in Hochkirch ein und besetzten das Dorf, das in Flammen aufging, dessen Kirchhof jedoch immer noch mutvoll durch die Preußen verteidigt ward. Der Prinz Franz von Braunschweig rückte mit neuen Truppen den Österreichern entgegen; auch er hatte zu Anfange günstige Erfolge, aber auch er ward bald zur Umkehr genötigt und, ebenso wie Keith, blieb auch er auf dem Platze. Nicht andere Erfolge hatte der Fürst Moritz von Dessau, der tödlich verwundet aus dem Gefechte getragen ward. Immer neue Truppenmassen wurden von österreichischer Seite in das Dorf geführt, und endlich gelang es ihnen, auch des Kirchhofes Meister zu werden. Hier hatte sich, wie in einer kleinen Festung, jenes eine Bataillon, unter dem Major von Lange, mit standhafter Beharrlichkeit gegen die Angriffe von sieben österreichischen Regimentern gewehrt. Jetzt aber hatten die tapferen Preußen sich verschossen; von allen Seiten eingeschlossen, suchten sie sich mit Säbel und Bajonett durchzuschlagen, aber fast alle, der Major nicht ausgeschlossen, blieben sterbend oder verwundet auf dem Boden zurück, den sie so lange verteidigt. Noch einmal suchte Friedrich den Österreichern die errungenen Vorteile zu entreißen. Er selbst führte sechs Bataillone in den Kugelregen hinein; sein Pferd ward verwundet; kaltblütig bestieg er ein anderes und wich, trotz aller Bitten, mit denen ihn seine Getreuen bestürmten, nicht eher von der Stelle, als bis er sah, daß seinem Anstrengungen erfolglos blieben.