<403>die Wache vor seinem Hause bestand aus 13 Mann Garde; sonst waren wenig Militärs im Dorfe, und auch in der Stadt befand sich, da die Armee schon zum Teil in die Winterquartiere entsandt war, keine bedeutende Truppenmacht. Der Zwischenträger zwischen Warkotsch und Wallis war ein katholischer Geistlicher, Franz Schmidt. Die Briefe an diesen, auch an Wallis, überbrachte ein Jäger in des Barons Diensten, Matthias Kappel. Der letztere hatte aus diesem, sehr geheim gehaltenen Briefwechsel sowie aus manchen Reden seines Herrn und andern Umständen Verdacht geschöpft. Am 29. November war er mit dem Baron wieder in Strehlen gewesen. Als er mitten in der Nacht darauf wieder Befehl erhielt, einen Brief mit der Adresse des Obersten Wallis an Schmidt zu überbringen, wuchs sein Verdacht; er öffnete den Brief und fand in dessen Inhalt den ganzen Verrat ausgesprochen. Schleunig ließ er sich nun durch einen evangelischen Geistlichen, der am Orte war, eine Abschrift des Briefes anfertigen, den er an Schmidt sandte, während er mit dem Originalschreiben unverzüglich in das Hauptquartier des Königs jagte. Friedrich empfing den verhängnisvollen Brief. « Ihr seid », so sprach er zu dem Jäger, « ein bestimmtes Werkzeug, für mich von einer höheren Hand abgeschickt! » Alle Anstalten wurden nun getroffen, um der Verräter habhaft zu werden. Beide, der Baron und der katholische Geistliche, wurden ergriffen, während sie sich nichts Arges versahen; aber beide entkamen durch List. Der Baron, den ein preußischer Offizier in seinem Schlosse überraschte, erhielt von diesem die Erlaubnis, sich umzukleiden; aus seinem Schlafzimmer entkam er nach dem Stalle; hier warf er sich auf ein Pferd und gewann einen so bedeutenden Vor-