<470>Verhältnisse, bereits vorausbedacht. Schon im vorigen Jahre hatte er seinen Ministern den Plan vorgelegt, eine engere Verbindung der deutschen Reichsstände, ähnlich, wie dergleichen schon in früheren Jahrhunderten geschehen war, zustande zu bringen. Der bayrische Tausch beschleunigte jetzt die Ausführung dieser Idee. Sachsen und Hannover wurden zunächst zu einer Verbindung aufgefordert, welche dazu dienen sollte, die Gerechtsame der Stände des deutschen Reiches und überhaupt die Verfassung desselben unverletzt zu erhalten. Schon am 23. Juli kam diese Verbindung zustande; und sehr schnell, zum Teil unaufgefordert, schloß sich nun auch der bei weitem größere Teil der übrigen Regenten Deutschlands an.

So hatte Friedrich, kurz vor dem Ziele seiner irdischen Bahn, seinem Staate und dem gesamten deutschen Vaterlande durch den deutschen Fürstenbund das edelste Vermächtnis, die Bürgschaft innerer Kraft und fortdauernden Friedens, gestiftet, — soweit menschliche Voraussicht für die Schicksale der Völker Bürgschaft leisten kann! Daß mit seinem Leben wiederum eine Periode geschichtlicher Entwicklung abgelaufen war, daß in wenig Jahren die ungeheuerste Erschütterung aller europäischen Staaten erfolgen, daß die Verhältnisse der Fürsten und der Völker eine ganz neue Gestalt annehmen sollten, konnte damals keiner ahnen. Friedrich hatte sein irdisches Tun zum schönsten Schlusse gebracht; er durfte mit Ruhe und Zufriedenheit sein Auge schließen.

Aber ehe wir uns seinen letzten Augenblicken zuwenden, haben wir noch sein Wirken im Innern seines Staates, seit er die Wunden des Siebenjährigen Krieges zu heilen begonnen, und den stillen Verkehr seines Hauses zu betrachten.