<502>würdiger Kraft, die freilich nur durch einen so starken Geist erzeugt werden konnte, ertrug er die folgenden Mühen und so manche Krankheitsleiden, die fast regelmäßig wiederkehrten. Sein Körper war von der Zeit gebeugt worden, sein Geist war es nicht. So schildert ihn noch wenig Monate vor seinem Tode ein Zeitgenoß: « Mit lebendiger Neugierde », sagt er, « betrachtete ich diesen Mann, der, groß von Genie, klein von Statur, gekrümmt und gleichsam unter der Last seiner Lorbeern und seiner langen Mühen gebeugt war. Sein blauer Rock, abgenutzt wie sein Körper, seine bis über die Knie hinaufreichenden langen Stiefeln, seine mit Schnupftabak bedeckte Weste bildeten ein wunderliches und doch imponierendes Ganzes. An dem Feuer seiner Blicke erkannte man, daß er nicht gealtert hatte. Ungeachtet er sich wie ein Invalide hielt, fühlte man doch, daß er sich noch wie ein junger Soldat schlagen könne; trotz seines kleinen Wuchses erblickte ihn der Geist doch größer als alle andern Menschen. »

Aber die wiederkehrenden Krankheitsanfälle wurden mit den steigenden Jahren immer beschwerlicher und drohten die Kraft des Körpers immer mehr zu untergraben. « Was meine Gesundheit betrifft (schrieb Friedrich schon im Jahre 1780 an einen Freund), so werden Sie natürlicherweise selbst vermuten, daß ich, bei 68 Jahren, die Schwachheiten des Alters empfinde. Bald belustigt sich das Podagra, bald das  »