<184>davon bin Ich überzeuget, wir wollen aber hoffen, dass sie nicht viel schaden sollen. Ich bin alle Zeit mit treuer Amitié Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Archiv zu Zerbst.


270. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL FÜRST VON ANHALT-DESSAU IN MAGDEBURG.

Hauptquartier Ottmachau, 22. Januar 1741.

Durchlauchtigster Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden Schreiben vom 16. d. benebst dem Plan der zu machenden Disposition, auf den Fall das Churhaus Sachsen etwas wider Mich unternehmen wollte, habe wohl erhalten und bin Deroselben vor die darunter genommene Bemühung recht sehr verbunden. Ich würde auch nicht ermangelt haben, nach solchem die erforderliche Veranstaltung zu machen, woferne Ich nicht nachhero verschiedentlich erfahren, auch selbst von Meinen Leuten aus Wien Mir gemeldet worden, dass dergleichen Tractat, wie sie berichtet zwischen denen Häusern Oesterreich und Chursachsen geschlossen zu sein, noch nicht zu seiner wirklichen Consistenz gekommen sei;1 zwar werde zwischen beiden Häusern negociiret, noch zur Zeit aber sei alles ungewiss. Dahero Ich dann diesen Bruit vor der Hand fast nicht anders nehmen kann, als ob solcher von denen Wienern malicieusement spargiret worden, um die Meinigen daselbst zu embarrassiren. Da Ich also noch zur Zeit Bedenken trage, wider solches Churhaus wirkliche Mesures zu nehmen, inzwischen aber doch auch nöthig finde, wider alle und jede Surprisen auf Meiner Hut zu sein, so bin Ich resolviret, erfordernden Falls im kommenden Frühjahr ein Corps d'observation bei Berlin herum zusammen zu ziehen, und werden Ew. Liebden aus der Anlage ersehen, was vor Regimenter Ich dazu destiniret habe. Sollte das Churhaus Sachsen noch etwas wider Mich unternehmen wollen, so kann dasselbe doch über 17 Bataillons und 26 Escadrons nicht zusammenbringen, gegen welche aber Mich durch vorgedachtes Corps d'observation zu souteniren und selbige zu rembarriren versichert bin. Da Ich auch nächstens Meine Reise nach Berlin von hier antreten werde, so hoffe das Vergnügen zu haben, Ew. Liebden daselbst in allem Wohlsein zu finden und Mich alsdann mit Deroselben weiter zu unterreden. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Archiv zu Zerbst.



1 Vergl. oben S. 174 Anm.