<179>dischen Ministère schuld sei, aus Jalousie, dass ihm sein Hof nichts davon bekannt gemachet hat. Welches Ew. Excellenz aber vor mich nur im Vertrauen melde. Sonsten ist des Königs Majestät von gedachtem Procédé vorhin nicht im geringsten informiret gewesen.

Wann Ew. Excellenz an den Herrn Baron von Knyphausen etwas zu senden nöthig fänden, würde solches füglich auf Wesel gehen können, insoweit es den 19. dieses noch allda eintreffen kann,1 und würde ich ihm solchenfalls meine Chiffres communiciren können.

Der Herr Geheime Rath Lautensack, welcher zu Potsdam geblieben ist, wird so willig als schuldig alle diejenigen Nachrichten fourniren, deren Ew. Excellenz von ihm zu denen zu entwerfenden Pactis dotalibus2 vonnöthen haben und von ihm verlanget werden.

Ich bin auf dem Point, meine Reise von hier auf Minden weiter anzutreten, und bleibet mir daher nur die Zeit übrig, Ew. Excellenz mich zu beharrlich gnädigem Andenken zu empfehlen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.


6828. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Finckenstein erbittet, Berlin 7. Juni, die allerhöchste Entscheidung, ob die Gesandten von Maltzahn und Graf Solms öffentliche Audienzen nehmen sollen, da der schwedische Hof entschlossen sei, an dem neu eingeführten Ceremoniell streng festzuhalten.

Magdeburg, 9. Juni 1755.

Das ist nicht Meine Intention, und habe Ich ihn in contrarium instruiren lassen, wie die abschriftliche Einlage zeiget;3 wornach ihn auch das Ministère noch umständlicher instruiren muss.

Mündliche Resolution. Nach Aufzeichnung des Cabinetssecretärs.


6829. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

Finckenstein berichtet, Berlin 10. Juni: „Le sieur Hochstetter, chargé des affaires de la cour de Würtemberg, est venu hier me témoigner sa surprise et sa consternation à l'occasion d'une lettre qu'il avait reçu du prince Frédéric-Eugène de Wurtemberg, qui lui marque, sous le sceau du secret, qu'il avait écrit à Votre Majesté pour Lui demander son congé.4

Il m'a dit qu'il ne comprenait pas ce qui pouvait avoir porté ce Prince, dont il connaissait l'attachement pour la personne

Bielefeld, 13. Juni 1755.

Ich habe ihm schon Selbst geantwortet, und wird er hoffentlich sich dadurch ravisiret haben.



1 Vergl. S. 172.

2 Für die Ehe des Prinzen Ferdinand mit der Prinzessin Anna Elisabeth Luise, Tochter des Markgrafen von Schwedt.

3 Vergl. Nr. 6824.

4 Vergl. S. 174.