6754. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 23. April 1755.

… „Vermöge Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl soll sonsten noch an Ew. Excellenz melden, wie Sie aus der heute erhaltenen Dépêche von dem p. Michell [London 11. April] nicht gerne vernommen hätten, wie derselbe durch ein und andere Erinnerungen, so ihm über seine vorige Berichte aus dem Departement gemachet wären, etwas unwillig geworden sei; und da des Königs Majestät bisher noch allemal gedachten Michell ganz exact und zuverlässig gefunden hätten, so würden Sie mithin lieber sehen, wenn künftighin gedachter Michell in seinen Antworten, so er aus dem Departement erhielte, mit dergleichen, auch kleinen, Reproches übersehen und nicht in seinen Recherches irre gemacht, vielmehr darunter geholfen und auf gutem Wege erhalten würde, es wäre dann, dass des Königs Majestät exprès verlangeten, dass ihm Weisungen geschehen sollten. Welches dann dem allerhöchsten Befehl gemäss schuldigst zu melden mich nicht entbrechen können. Im<132> übrigen haben des Königs Majestät befohlen, ihm auf sein Postscript wegen des Neveu von Villiers und anderer zu antworten, wie solche in Berlin sehr wohl und mit aller Distinction aufgenommen werden würden.“ 132-1

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



132-1 Der ehemalige englische Gesandte in Berlin, Sir Villiers, hatte Michell mitgetheilt, dass er seinen Neffen nebst mehreren Edelleuten an den preussischen Hof zu senden beabsichtige.