6980. AN DEN ETATSMINISTER GRAF GOTTER IN BERLIN.

Lager bei Tschirna, 13. September 1755.

Nachdem Ich aus Eurem Bericht vom 4. dieses ersehen habe, was Ihr von denen verschiedenen uud häufigen Differenzien und Beschwerden, so das Generalpostamt mit Chursachsen wegen der sehr vielen von nurgedachtem Sachsen gegen die klaren Postrecesse laufenden Contraventionen und deren Einstellung und völliger Regulirung gemeldet habt, so ist Euch darauf in Antwort, wie zwar die Sachen noch nicht so weit gediehen seind, dass es wegen der bisher vorgewalteten Differenzien mit denen Sachsen über das Commercium zwischen Meinen und dortigen Landen zu einiger Conferenz und gütlichen Handlung gelanget wäre, inzwischen Ich dennoch ganz wohl zufrieden bin, dass wann es, wie es den Anschein hat, dazu kommen wird, sodann auch diese Sache dabei mit vorgenommen, und der von Euch deshalb vorgeschlagene Geheime Rath Buchholtz sothanen Conferenzien wegen der Postangelegenheiten mit beiwohnen und eventualiter darauf instruiret werden möge. Ich habe auch denen Ministern vom Departement der auswärtigen Affairen aufgegeben,300-1 dass selbige Meinem zu Dresden subsistirenden Minister, dem von Maltzahn, sofort rescribiren sollen, den Antrag dahin zu thun, damit die Conferenzien wegen der Postdifferenzien denen wegen der Commerciensachen mit angehänget, und der von Maltzahn umständlich von deren Beschaffenheit instruiret werden müsse.

Friderich.

Nach Abschrift der Cabinetskanzlei.



300-1 Vergl. Nr. 6979.