7623. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN BERLIN.

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Colins berichtet, Stockholm 18. Juni: „Le comité secret a annoncer476-1 la conclusion de l'union maritime entre la Suède et le Danemark476-2 pour la conservation de leur commerce. On fait voir la nécessité qu'il y avait de penser à sa sûreté, pendant que deux puissances étaient en guerre; on déclare, cependant, qu'aucune des deux hautes parties contractantes n'y prendrait part, et, ce qui plus est, tâcherait même d'éviter de faire des représailles, parceque, disent-ils, celui qui se met en posture pour en pouvoir faire, est presque sûr qu'on ne lui donnera pas occasion d'en venir là. Cependant,476-3 malgré cette assurance dont ils ont parlé de la conclusion de ce traité, on n'a encore rien signé.476-4 On dit à cela ici qu'on pouvait le regarder comme tel, puisque les deux cours ne différaient plus que sur des bagatelles, et qu'on avait été obligé de rendre la chose publique, pour ne pas laisser ignorer à la nation à quoi on destinait les grandes sommes qu'on avait employées à cet armement. Le ministre de Danemark,476-5 au contraire, ne veut point entendre parler d'une conclusion si prochaine. Il prétend même qu'il manque encore beaucoup, avant qu'on soit d'accord, et n'a pas vu volontiers que le ministère de Suède soit allé si vite dans cette affaire.“ Plotho berichtet, Regensburg 17. Juni: „Der churbraunschweigische [Gesandte] hat schon vor einigen Tagen die Instruction erhalten, auf des Kaiserlichen Hofes Démarches bei hiesigem Reichstage alle Attention zu nehmen und sich solchen, auch ohnerwarteter Instruction, sogleich standhaft zu widersetzen, mit Ew. Königl. Gesandtschaft aber alles vertraulich zu communiciren und zu concertiren, dahero allerhöchste Instruction erbitten muss, wie mich auch zu verhalten.“

Potsdam, 29. Juni 1756.

Es haben Se. Königl. Majestät mir befohlen, Ew. Excellenz zu melden, wie Dieselbe dem englischen Minister Mitchell dasjenige communiciren möchten, was der Graf von Solms zu Stockholm in seinem Bericht numero 93, vom 18. dieses datiert, gemeldet hat, jedennoch nur allein, insoweit solcher auf die Union maritime der beiden Kronen rouliret.

Da auch gelegentlich ich bei Sr. Königl. Majestät gefraget habe, ob Höchstdieselbe etwa vor gut fänden, dass erwähntem Minister auch die grosse letztere importante Dépêche des Herrn von Knyphausen vom 18. dieses, so er als ein Postscriptum eingesandt,476-6 zum Durchlesen gewiesen würde, so haben des Königs Majestät mir darauf geantwortet, wie Ew. Excellenz solches schon gethan haben würden, und dass, wenn es nicht geschehen wäre, es noch geschehen könne. Wovon dann Ew. Excellenz gehorsamst benachrichtigen und ohnvorgreiflich melden wollen, wie, falls dem Herrn Mitchell von dieser Dépêche noch nichts bekannt wäre, es wohl gut sein dörfte, wann es noch vor Sr. Königl. Majestät morgenden Ankunft zu Berlin geschehen könnte, indem ich vermuthe, dass falls, wie zu glauben stehet,

 

Se. Königl. Majestät gedachten Minister morgen sprechen, Sie alsdenn präsupponiren werden, dass ihm alle Umstände davon schon bekannt sein.

Hiernächst haben Se. Königl. Majestät mir noch befohlen, an Ew. Excellenz zu vermelden, wie Dieselbe befremdet wären, dass Deroselben von Ew. Excellenz nichts weiter bisher wegen der mecklenburgischen Affaire und dem von Forstner gemeldet worden sei, zumalen Sie geglaubet hätten, dass nach der Declaration, welche des Königs Majestät gegen letzteren mündlich gethan,477-1 die Sache keinen sonderlichen weiteren Anstand gehabt haben würde.

Ich soll auch Ew. Excellenz beikommenden Bericht aus Regensburg zusenden und zugleich benachrichtigen, wie Se. Königl. Majestät von sehr guter Hand477-2 soeben avertiret worden wären, dass der wienersche Hof intentioniret sei, mit nächstem an alle Reichskreise Gesandten zu schicken, um selbigen allerhand sehr widrige Insinuationes, sowohl gegen des Königs Majestät als auch gegen Hannover zu thun, um selbige gegen des Königs Majestät aufzubringen, welchem Avertissement noch beigefüget worden, wie es gut und nöthig sein dörfte, dass des Königs Majestät darüber bei denen Kreisern invigiliren Hessen, da es dann unter Beistand von Hannover keine Schwierigkeit haben werde, alle übele Absichten evanouiren zu machen, zumalen wenn die Kreiser von dergleichen Vorhaben präveniret würden. Es wollen also Se. Königl. Majestät, dass Ew. Excellenz Sich darüber mit dem Herrn Mitchell arrangiren möchten, damit das hannoversche Ministerium solchem Vorhaben bei denen Kreisern contrariirete, auch diese darüber prävenirete, was vor Insinuationes ihnen von dem wienerschen Hofe geschehen würden.

Welches alles ich dann Ew. Excellenz hierdurch getreulichst melden wollen.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



476-1 In der Plenarsitzung des Reichtages vom 15. Juni.

476-2 Von hier an chiffrirt.

476-3 Von hier an chiffrirt.

476-4 Die Convention wurde erst am 12. Juli unterzeichnet.

476-5 Asseburg.

476-6 Vergl. Nr. 7626 S. 480.

477-1 Vergl. S. 486.

477-2 Schreiben der Markgräfin von Baireuth, Baireuth 26. Juli.