<107>schiedsaudienz bis zu Sr. Königl. Majestät Ankunft allhier1 zu verweisen, weil ich versichert bin, dass derselbe solche nicht wird erwarten wollen; sollte er aber doch nach Potsdam sich zu begeben insistiren, so erwarte von Ew. Wohlgeboren gehorsamst einige kleine Nachricht, welcher von den Herren Generaladjutanten bei der Krankheit und Abwesenheit des Herrn Generalmajor von Buddenbrock die fremden Gesandten Sr. Königl. Majestät vorstellet und präsentiret.

Heinrich Graf von Podewils.

P. S.

Diesen Augenblick erhalte Ew. Wohlgeboren werthgeschätztes vom heutigen Dato2 und beziehe mich wegen desjenigen, so mir die Freiheit nehmen wollen, gestern vor meiner Abreise Deroselben zu eröffnen, auf alles obige. Sonst habe den Herrn Mitchell allhier gleich itzo wegen desjenigen, so der Herr von Plotho wegen der Offerte des hessen-darmstädtschen Ministri zu Regensburg, ein Auxiliärcorps von 6000 Mann an Engelland gegen Subsidien zu überlassen,3 zu informiren Gelegenheit genommen, der auch durch seinen morgen früh von hier retournirenden Courier seinen Hof unverzüglich davon zu benachrichtigen versprochen.

Die mir gütigst communicirte Copeien von den an des Herrn von Schlabrendorff Excellenz und den Oberst von Wechmar4 von denen Husaren wegen Violation des österreichischen Territorii ergangenen Ordres werde morgen zu remittiren die Ehre haben, weil gerne eine Abschrift davon zu Completirung unser Acten behalten wollte.

Ich recommandire mich übrigens zu Ew. Wohlgeboren beharrlichem Wohlwollen und Andenken gehorsamst, und verdoppele meine Wünsche vor Deroselben beständige Prosperität und Conservation Dero theuresten Gesundheit und Wohlergehens.

Nach der Ausfertigung.


7736. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 22. Juli 1756.

Da der Herr von Plotho zu Regensburg in seiner letzteren Dépêche gemeldet hat,5 wie der Landgraf von Hessen nicht abgeneiget sein dörfte, seine Truppen an des Königs Majestät oder auch an des Königs von Grossbritannien Majestät zu überlassen, als wollen Se. Königl. Majestät, dass Ew. Excellenz dem Herrn Mitchell sofort davon Ouverture geben und ihm die Anzeige davon thun möchten, dass man englischerseits diese Truppen, so gewiss besonders gut wären, haben könne.

Eichel.



1 Der König kam am 26. Juli nach Berlin.

2 Nr. 7736.

3 Vergl. S. 99.

4 Vergl. Nr. 7733.

5 Bericht Plotho's, Regensburg 12. Juli. Vergl. S. 99.