<324> gemeldet, wie, als Dero Regiment auf dem Marsch nach hiesiger Gegend gewesen, solches unterwegens erwähnten sächsischen Officier in einem Feldgraben, wo er sich verborgen zu halten geschienen, gefunden, und da er auf Befragen dasjenige, wie oben erwähnet, geantwortet, so haben des Prinzen Hoheit ihm den an M. Mitchell überschriebenen Brief abnehmen lassen und solchen selbst nach Berlin an letzteren weiter geschicket, auch, wie ich glaube, ihm dabei geschrieben. Se. Königl. Majestät vermeinen daher, dass, da M. Mitchell solchen Brief bereits erhalten haben werde, er am besten im Stande sein würde, zu beurtheilen, ob es mit dem Briefe vom Lord Stormont seine Richtigkeit habe, oder aber ob die Adresse an M. Mitchell erwähntem sächsischen Officier nur zum Prätext dienen sollen, um ein und anderes wegen des Marsches derer königlichen Truppen zu epiiren. Ersteren Falls würden des Königs Majestät nicht wohl einsehen können, worum gedachter Minister sich zum Verschicken eines sächsischen Officiers bedienen und nicht vielmehr einen dero Domestiquen dazu gebrauchen wollen, der überall sonder den geringsten Anstand passiret worden wäre. Von der vorgegebenen Ueberkunft des Lord Stormont zu Sr. Königl. Majestät ist inzwischen nicht das geringste erfolget.

Worin eigentlich die Message vorerwähntes sächsischen Generallieutenants bestanden, solches werden Ew. Excellenz aus anliegender Abschrift des von ihm von des Königs von Polen Majestät mitgebrachten Schreiben zu ersehen belieben. Es ist demselben hier alle Distinction widerfahren, und nachdem des Königs Majestät ihn zweimal allhier gesprochen, ist er gestern Nachmittag, mit der hierbei gleichfalls abschriftlich [erfolgenden] Antwort,1 zurück erlassen worden.

Sr. Königl. Majestät Intention ist inzwischen, dass Dero Antwort an des Königs von Polen Majestät sowohl an Dero Minister in Frankfurt, Engelland und Holland,2 als auch an M. Mitchell in extenso von Ew. Excellenz sogleich communiciret werden solle, an welchen denn auch Se. Königl. Majestät einliegendes Schreiben adressiren und sehr recommandiren lassen, solches dem Herrn Mitchell sonder den geringsten Zeitverlust zuzusenden.3

Eichel.

Des Königs Majestät brechen sogleich von hier nach Torgau auf.

P. S. I.

Torgau, 2. September 1756.

Da ich vorstehendes nicht von Pretzsch abschicken können, sondern hieher nach Torgau folgen müssen, so nehme mir die Freiheit,



1 Vergl. Nr. 7955.

2 Demgemäss Minsterialerlasse, d. d. Berlin 4. September, nebst Abschriften der Königlichen Schreiben an die drei genannten preussischen Gesandten. Das Concept der Erlasse eigenhändig von Finckenstein.

3 Nr. 7961.