7684. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 11. Juli 1756.

Da der Chargé d'affaires von Hellen in seinem letzteren Bericht vom 6. dieses54-3 bei Sr. Königl. Majestät angesuchet hat, ihm einige Argumente von dem Betragen des wienerschen Hofes in denen Religionssachen an die Hand zu geben, um seinen Gebrauch davon machen zu können, so haben des Königs Majestät mir darauf befohlen, an Ew. Excellenz sogleich zu melden, wie die Argumente, so dazu wären, hauptsächlich darin beständen:

1. in dem, was mit Hessen-Cassel wegen der Religionsveränderung des Erbprinzen und derer von solchem ausgestelleten Reversalien geschehen;54-4

2. die Persécutions, so in denen österreichischen Erblanden vorgegangen;

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3. die Brigues und Cabales bei denen katholischen Reichsständen und sonsten, auch zu Regensburg ;55-1

4. was wegen des Grafen Wied vorgefallen.55-2

Ueber. welches alles Ew. Excellenz obgedachten von Hellen mit Anführung derer nöthigen Umstände nächstens instruiren und au fait setzen lassen möchten.55-3 Welches dann hierdurch schuldigst melde.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.



54-3 Vergl. Nr. 7693.

54-4 Vergl. Bd. XII, 510.

55-1 Vergl. Bd. XII, 511.

55-2 In der Vorlage „Grafen Neuwied“ . Vergl. Bd. XII, 397-

55-3 Demgemäss Ministerialerlass an Hellen, Berlin 13. Juli.