7854. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Potsdam, 15. August 1756.

Ich soll auf Sr. Königl. Majestät expressen Befehl Ew. Excellenz von Höchstderoselben wegen vermelden, wie Ew. Excellenz, jedoch nicht anders als nur discursive und keinesweges ministériellement, Sich äussern möchten, wie die Anstalten in dem Oesterreichischen, und da in Böhmen und Mähren so considerable Corps d'armées zusammengezogen werden, so serieuse würden, dass des Königs Majestät nothwendig Dero Ortes auch einige Anstalten machen müssten. Ew. Excellenz glaubeten, dass einige Regimenter wohl deshalb nach Schlesien marschiren und vielleicht allda zwei Lagers formiret werden dörften, als etwa eins in Oberschlesien unter Commando des Feldmarschall Schwerin und eins bei Schweidnitz, so vielleicht des Königs Majestät Selbst commandiren dörften, und dass vielleicht überdem ein Observationscorps im Halberstädtschen formiret werden dörfte. Worbei des Königs Majestät aber nochmalen recommandireten, dass Ew. Excellenz alles solches nur discursive, und durchaus nicht ministériellement, sagen, im übrigen aber dabei glissiren möchten, wie die Oesterreicher campiren liessen und 80,000 Mann zusammen hätten, dass Se. Königl. Majestät bisher noch nicht einen Mann, so zu sagen, nach Schlesien marschiren lassen, und dass es zu weit gehe und kein Mensch es Deroselben verdenken könne, wenn Se. Königl. Majestät auch einige Anstalten machten, indem man doch die Confiance gegen die Oesterreicher nicht so gar haben könne, sie so Schlechterdinges machen zu lassen, was sie wollten. Se. Königl. Majestät würden inzwischen die Antwort auf die letztere Dépêche an den von Klinggräffen erwarten,220-1 was der wienersche Hof thun wolle oder nicht; welches Ew. Excellenz ouvertement sagen könnten, aber alles nur par manière de discours et de conversation.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.

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220-1 Nr. 7795.