8200. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI COTTA.

[Lobositz.] 12. [October 1756].

Soeben erfahre ich, dass [von] den Oesterreichem ein Corps von ungefähr Husaren, Panduren und was regulirtes nebst schweren Geschütze, gegen der Gegend Schandau zögen,528-4 sie sollen auch sogar ungersche Ochsen und Proviant mit haben. Ich soupçonnire, dass diese auf Schandau marschiren werden, ohnegeachtet meine [Kundschafter] Nachricht mitbringen, sie gingen über Rumburg; also werden Sie Meyerinck seiner Seite wohl alle Precautiones nehmen, damit er den<529> Rücken sicher und nichts von der Seite zu ihm stossen möge, oder die sächsische Armée möge mit Lebensmittel von ihnen ravitailliret werden. Wegen der schlimme Gebirge und meiner Schwäche gegen die feindliche Armée kann ihnen von hier nichts in Rücken schicken. Adieu.

Friderich.

Hierbei überschicke Ihnen den so eben empfangenen Brief,529-1 da ich aus schliesse, dass das Corps von ungefähr 1,000 Oesterreicher, so nach Rumburg marschiret, die Sachsen, wenn sie herauskönnen, Lebensmittel geben sollen und helfen, ihre Retraite zu decken.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.



528-4 Die gleiche Nachricht schreibt der König unter demselben Datum eigenhändig an den Herzog von Bevern.

529-1 Das Schreiben liegt nicht vor.