8225. AN DEN ETATSMINISTER VON BORCKE IN LEIPZIG.

[Struppen, 17. October 1756.]554-1

Ich muss anjetzo 150,000 Thaler haben, um den November, December die Regimenter zu bezahlen, dieses ist das klarste Geld. Zweitens muss mehr Industrie in Leipzig gebraucht werden, dass auf sichere Capita, so einkommen, Vorschüsse geschehen. Wegen die sächsische Bedienten, so seind solche gewohnet, ofte 8, 10 und mehr Monate rückständig zu haben; also können sie dieses Quartal nichts kriegen. Der König kann die Königin und seine Familie von die französische und österreichische Subsidien bezahlen, und muss mit mehrerem Ernst gearbeitet werden, baar Geld zu schaffen, um die Magazins zu bezahlen. Was die Lausenitz angehet, so werde in kurzem Truppen dahin verlegen, welche die Restanten herbeischaffen können.

Friderich.

Dieses554-2 ist auf dem andern Bogen554-3 beantwortet, und kömmt das vornehmste an, gleich baar Geld zu haben, um die Truppen zu verpflegen und Magazins zu bezahlen, auch Brod und Saatkorn vor die hiesige ausfouragirte Dörfer zu kaufen.

Friderich.

Nach den Weisungen in margine resp. in dorso der Borcke'schen Berichte vom 16. October. Eigenhändig.



554-1 Die Ausfertigung erfolgte, wie ein Schreiben Borcke's vom 28. October erkennen lässt, am 17. October.

554-2 Borcke fragt, Leipzig 16. October, an, wie es mit Auszahlung der Deputatgelder für den sächsischen Hof gehalten werden solle.

554-3 Gemeint ist der obige erste Theil des Schreibens.