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bei allen Operationen Difficultäten ereigneten, so man aber verachten und durch gute Disposition und vigoureuser Execution übersteigen müsse. Es sei überhaupt dieses, so zu sagen, das einzige Mittel, wodurch man sich die grosse Menge derer Feinde vom Halse schaffen und die Oesterreicher schwächen müsste, ehr die Franzosen so nahe kommen könnten. Das gemeine Sprichwort sei: Audaces Fortuna juvat.

NB. Zu diesem Plan habe den Feldmarschall die Geschichte alter Zeiten gebracht: was Turenne bei Mergendahl1 und unserem Grossen Friedrich Wilhelm vor das Wohl des österreichischen Interesses im Elsass arrivirte ;2 daher er solches gar zu gerne an Oesterreich vengiren möchte.

C. de Schwerin. H. C. v. Winterfeldt.


III.

Frankenstein, 30. März 1757.

Die Objectiones, welche Ew. Königl. Majestät in Deroselben unter dem 25. dieses an mich abgelassenen Schreiben3 allergnädigst befohlen haben aufzulösen, wird der Generalmajor von Goltz in einem versiegelten Schreiben4 von mir Punkt vor Punkt allerunterthänigst beantwortet mitbringen. Es hat mir kein einziger Punkt Schwierigkeiten gemacht. . . .

Frankenstein, 30. März 1757.

Die von Ew. Königl. Majestät mir gemachte Objectiones, welche ich auf allergnädigsten Befehl beantworten soll, bestehen hauptsächlich in folgende Punkte:

Frage.

1. Dass, wann der Feind schon den 1. dieses in die Kantonirquartiere ginge, es alsdenn mit dem Project zu spät sein würde.

Antwort.

1. Wann auch der Feind, als nämlich die Piccolomini'sche Armée,5 welche uns vor's erste bei unseren hiesigen Desseins nur allein interessirt, auch wirklich schon den 1. April sich nahe zusammen, und zwar dergestalt gelegt hätte, dass sie in der Gegend Nedielischt und Plotischt bei Königgrätz, allwo sie das Lager bereits ausgestochen, eine Armée formiren könnten, so sitzen wir ihnen, da wir bei Arnau und Königshof die Elbe passirt sein, anstatt nach Gitschin und Bunzlau zu marschiren, gleich auf dem Halse und schlagen sie weg. Ziehen sie sich aber anstatt dessen,




1 Gleich: Mergentheim.

2 Im Winter 1674 75. Vergl. Droysen, Preuss. Politik, III, 3. S. 499—505.

3 Vergl. Nr. 8775.

4 Siehe das folgende.

5 Vergl. S.414.