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8890. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Hlinay, 24. April 1757.

Auf Sr. Königl. Majestät allergnädigsten Befehl soll ich an Ew. Excellenz beikommende Relation von der Bataille, so den 21. dieses des Generallieutenant Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Bevern1 Durchlaucht gegen einen ihm ganz superioren und sehr vortheilhaft gestandenen Feind gegeben und solchen platt geschlagen hat, übersenden, um sowohl Dero Minister an auswärtigen Höfen davon Communication zu thun, als auch dem Publico solche bekannt zu machen.2 Es ist aber solche Relation nur vorläufig, da der Herzog noch in Verfolg des Feindes begriffen gewesen.

Von Sr. Königl. Majestät Expedition allhier kann noch nichts weiteres melden, als dass solche, dem Höchsten sei Dank! bisher mit allem Success angefangen hat, und aller Anschein und Hoffnung ist, dass solche glücklich und erwünschet weiter gehen und endigen wird. Der Feldmarschall Graf von Schwerin und Generallieutenant von Winterfeldt conjungiren sich heute oder morgen mit dem Herzog von Bevern,3 um weiter zu progrediren; und des Königs Majestät mit dem Fürsten Moritz, so seines Ortes auch über Kommotau in Böhmen eingedrungen.4 Der Höchste gebe zu allem seinen Segen, dadurch Sr. Königl. Majestät Feinde zu raisonnableren und billigen Gedanken gebracht werden.

Eichel.

Nach der Ausfertigung.

Au Quartier General du Roi à Hlinay en Bohême, le 24 d'avril 1757.

Son Altesse le duc de Bevern, étant sorti le 20 à la tête du corps d'armée qui était dans la Lusace, des quartiers de cantonnement près de Zittau, s'empara d'abord, sans perdre un seul homme, du premier poste de la Bohême à Grottau et Grafenstein, chassa le même jour l'ennemi de Kratzau et marcha vers Machendorf près de Reichenberg.

Dans la même matinée les hussards de Puttkammer, commandés par le colonel de ce nom et par le major de Schcenfeld, culbutèrent tellement quelques centaines de cuirassiers ennemis commandés par le prince de Liechtenstein, et qui s'étaient postés devant Kohlige, qu'ils firent un capitaine, 2 subalternes et plus de 60 cavaliers prisonniers, et que le reste fut entièrement dispersé et à peine en état de se rallier près de Kratzau.




1 In der Vorlage „Herzog Ferdinand von Braunschweig-Bevern.“

2 Die Relation wurde den preussischen Gesandten unter dem 26. April mitgetheilt. In den „Berlinischen Nachrichten“ erschien sie am 28. April. Nr. 51.

3 Die Vereinigung fand erst am 27. April in Münchengrätz statt.

4 Vergl. S. 523. Der König und Prinz Moritz vereinigten sich am 24. April bei Hlinay.