8514. AN DEN ETATSMINISTER GRAF PODEWILS IN BERLIN.

Berlin, 9. Januar 1757.

Die Einlage193-4 soll ich auf allergnädigsten Befehl Sr. Königl. Majestät an Ew. Excellenz übersenden und vermelden, dass, da solches eigentlich die Antwort auf dasjenige Schreiben ist, welches des Königs Majestät dem Generallieutenant Grafen von Schmettau an den Minister Baron von Münchhausen nach Hannover mitgegeben hatten,193-5 um ihn<194> gleichsam an das dortige Ministère zu accreditiren, also Ew. Excellenz besorgen möchten, damit gedachtem Herrn Baron von Münchhausen noch mit instehendem Posttage darauf von Sr. Königl. Majestät wegen en forme eines Handschreibens in sehr obligeanten Terminis und zugleich dahin geantwortet werde, wie Se. Königl. Majestät Sich derer Sachen und derer Lande des Königs von Grossbritannien Majestät so wie Dero eigenen und wie es sich unter Freunden gebührete, annähmen und bei dieser Gelegenheit und in gegenwärtigen Conjoncturen von keinen differenten Interessen etwas wüssten, vielmehr alle beide einerlei Interessen und Vues hätten.194-1

Eichel.

P. S.

Der Generallieutenant Graf von Schmettau ist wider Sr. Königl. Majestät eigentliche Intention bereits von Hannover nach Dresden zurückgegangen, ohne einmal die königliche Resolution auf seinen zweiten Bericht abzuwarten,194-2 weil er geglaubet, sich dorten gnugsam expliciret zu haben. Sollte man in Engelland in der guten Disposition, wie M. Michell in seiner letzteren von Ew. Excellenz mir zugesandten Dépêche gemeldet, bleiben und solche realisiren, so dörfte der General Schmettau den Weg nach Hannover noch einmal thun müssen.

Nach der Ausfertigung.



193-4 Schreiben des hannoverschen Geheimrathspräsidenten von Münchhausen, d. d. Hannover I. Januar.

193-5 Vergl. Nr. 8447.

194-1 In diesem Sinne ergeht am 11. Januar ein im Ministerium concipirtes Handschreiben an Münchhausen. Dasselbe enthält sachlich nichts Neues.

194-2 Vergl. Nr. 8500.