8655. AU FELD-MARÉCHAL COMTE DE SCHWERIN A NEISSE.

Dresde, 25 février 1757.

La lettre que vous m'avez faite du 22, m'a été heureusement rendue. Je vous [sais] parfaitement gré des nouvelles qui vous ont été annoncées par rapport au mouvement des troupes en Moravie, et il faudra faire du mieux pour en approfondir le vrai dessein de l'ennemi. Je vous communique d'ailleurs ci-clos ce qui m'est revenu d'un homme sur la fidélité duquel je puis compter, quoique je ne saurais pas vous le nommer.

Je ne suis pas du sentiment que le dessein de l'ennemi soit à présent de tenter quelque chose sur la Silésie, je crois plutôt qu'il en a sur la Saxe, où ils voudront venir en force.313-1 Je ne m'y endormirai pas, et quoique je comprenne toutes les difficultés et les embarras qui doivent nécessairement accompagner une telle entreprise de la part de l'ennemi, je resserrerai cependant quelques quartiers de mes régiments, afin de les avoir plus tôt assemblés en cas de nécessité. Dans l'incertitude donc où je suis encore, il faut voir vers quel endroit l'ennemi rassemblera ses principales forces, et en attendant que j'en sois informé, je ne saurais décider de rien, ni vous envoyer les régiments de Lusace que je vous ai destinés;313-2 car, si l'ennemi mettait un corps auprès de Kœniggrætz, il faudrait aussi que je lui en opposasse, et, dans ce cas-là, il n'y aurait moyen que vous eussiez sous vos ordres au delà de 40,000 hommes. Enfin, il faut absolument que j'attende de voir où l'ennemi assemblera ses armées, et jusqu'à ce que j'aurais mieux éclairé ses vues.

Je suis bien fâché que l'envoi pour les équipements de l'augmentation, de la part du lieutenant-général Massow, traîne encore,313-3 mais il faut considérer aussi que tout ceci n'est pas l'affaire d'un jour et qu'une augmentation aussi considérable que celle que j'ai faite, demande le temps nécessaire pour achever l'équipement. Je suis à la vérité dans le même cas ici que vous [avec] lui, et vous pouvez compter que je n'ai rien oublié de ce qui a été humainement possible, pour le presser au plus fort, mais il faut à chaque chose son temps.

Federic.

Nach dem Concept.

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Extrait einiger von guter Hand gekommenen Nachrichten.

Die Maassregeln sowohl wegen eines künftigen Operationsplans als wegen der commandirenden Generals derer verschiedenen dazu anzustellenden Corps seind bis zu Ankunft des Prinz Karl von Lothringen314-1 noch in keinem Stücke determiniret gewesen, dörften auch vermuthlich wegen der unter dasiger Generalität herrschenden Jalousie314-2 nebst verschiedenen andern dergleichen Ursachen noch bis dato nicht determiniret sein.

Was aber die verschiedene Projecte zu einem zu regulirenden Operationsplan anbetrifft, so sollte selbiger anfänglich darin bestehen, dass

1) Der General Browne die durch die italienische Corps verstärkte Hauptarmee commandiren und gegen dasjenige, so der König von Preussen commandiren würde, agiren, sodann

2) Das Piccolomini'sche Corps sowohl durch das niederländische als andere aus Ungarn damals gezogene Truppen ansehnlich verstärket werden und gegen Schlesien agiren sollte.

Es haben aber die Jalousie und Disharmonie der Generals sowohl als andere veränderte Umstände und desfalls vorwaltende Schwierigkeiten sothanen Operationsplan gänzlich rückgängig gemachet, nachdem zumalen die guten preussischen Gegenanstalten an denen schlesischen Grenzen ganz genau und wohl ausgekundschaftet worden seind.

Daher auch bei dem neuerlich zu regulirenden Operationsplan, wozu drei verschiedene Corps employiret werden sollen, anfangs Februarii ausgemachet war, dass der General Browne das eine Corps davon commandiren sollte, dahingegen wegen der übrigen zu benennenden Generals noch nicht ausgemachet war, wer solche commandiren sollte, wozu unter anderen Lichtenstein nebst Graf Daun in Vorschlag kamen.

In Ansehung des zu regulirenden Operationsplans hat man insonderheit deshalb noch nicht einig werden können, da sich mit dem petersburgischen und französischen Hofe, auf deren Assistance man doch sehr rechnet, deshalb Schwierigkeiten hervorgethan, auch einige behaupten wollen, als ob der König von Preussen in vorstehender Campagne nur defensive gehen werde.

Die vornehmste Schwierigkeit in Denominirung derer Generals rührete dem Ansehen nach daher, dass Browne der jüngste Feldmarschall ist und daher die älteren wegen des zu führenden Hauptcommando certiret. Welche Schwierigkeit aber vermuthlich daher gehoben werden dörfte, wenn der Prinz Karl von Lothringen, wie es das Ansehen hat, das Commando en chef über sämmtliche drei verschiedene Corps nunmehro erhalten sollte, welches jedoch noch reguliret werden soll. Der General Browne ist sehr beneidet, wird aber von der Kaiserin selbst besonders protegiret.

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Der bis dato projectirte Operationsplan gehet vornehmlich dahin:

1) Durch zwei Hauptarmeen die Force des Königs von Preussen gegen die Lausnitz und nach Schlesien zu ziehen. Sodann aber

2) Mit einem dritten Corps von der Seite des Saatzer Kreises in Sachsen einzudringen.

Die sämmtliche in Böhmen versammlete österreichische Armée soll nach dem completten Fuss in 140,000 Mann regulirter guter Truppen, das übrige aber aus der ungarischen leichten Miliz bestehen, wozu noch 8000 Kroaten zustossen sollen und sich desfalls marschfertig zu halten beordert worden.

Der Fonds der Operationskasse soll in 30 Millionen Gulden bestehen, welche aber grössestentheils durch Vorschüsse von denen Erblanden zusammengebracht worden, als wozu noch den 26. Januarii eine ansehnliche Summe aus denen Niederlanden geliefert ward.

Wegen der Magazins werden zwar alle mögliche Anstalten gemachet, jedoch wurde zur Zeit nur das einzige Hauptmagazin zu Znaim errichtet. Das Proviantamt ist darüber sehr verlegen, dass es vor 200,000 Mann die benöthigten Vivres und Fourrages beizuschaffen beordert ist und doch nicht weiss, an welchen Orten solche considerable Hauptmagazins errichtet werden sollen.

Bei der Artillerie werden gleichfalls die eifrigsten Anstalten vorgekehret, indem nicht nur ausser der bereits vorhandenen Feldartillerie noch 18 Vierundzwanzig-Pfünder, 20 Achtzehn-Pfünder und 30 Zwölf-Pfünder zubereitet werden, sondern auch die dazu benöthigte Munition sogar von entlegenen Orten nach dem Wiener Zeughause geschaffet wird.

Besonders wird von einer ganz neuen Invention von Kartätschen, welche von ausserordentlichem Effect sein sollen, grosses Aufheben gemachet.




313-1 Vergl. Nr. 8650.

313-2 Vergl. S. 295. 309.

313-3 Vergl. S. 256. 268.

314-1 Vergl. S. 257.

314-2 Vergl. S. 285.