8688. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IN BERNSTADT.

Dresden, 6. März 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Ew. Liebden Schreiben vom 4. dieses habe Ich wohl erhalten und bin von dessen ganzem Einhalt überall recht wohl zufrieden gewesen. Ich habe an Ew. Liebden heute sogleich zwei Mortiers abgeschicket und denke, dass solche morgen in Bautzen sein sollen, von dar Dieselbe solche abholen lassen können. Ich überlasse Ew. Liebden lediglich, die Disposition zu Dero vorhabenden Entreprise zu machen, nur werden Dieselbe wohl darauf mit denken, dass währenden Dero Marsch die Flanquen dorten gedecket werden, auf dass nicht binnen der Zeit, da Dieselbe mit Friedland zu thun haben, der Feind uns auf einer andern Seite kommen könne.

Denen Officiers vom Prinz Heinrich'schen Regiment, welche sich bei der letzteren Affaire distinguiret haben341-1, denenselben haben Ew. Liebden von Meinetwegen ein sehr gracieuses Compliment zu machen und selbige aller Meiner gnädigen Erkenntlichkeit deshalb zu versichern. Denen beiden Capitäns Fock und Thile conferire Ich beikommenden Orden pour le mérite, jedem Unterofficier sowohl vom Heinrich'schen als vom Münchow'schen Regiment, die sich distinguiret, haben Ew. Liebden 2 Dukaten, jedem Gemeinen aber, der sich bei dieser Gelegenheit distinguiret, 2 Thaler von Meinetwegen zu geben und Mir von der deshalb gethanen Auslage die Rechnung zu schicken; wie Mich dann auch aller übrigen Officiers, so bei dieser Gelegenheit ihr devoir gethan, gnädigst erinnern werde. Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung.



341-1 Vergl. S. 304.