8884. AN DIE FÜRSTEN VON ANHALT IN BERNBURG, KOTHEN, ZERBST UND DESSAU.

Die Fürsten von Anhalt-Bernburg, Anhalt-Kothen, Anhalt-Zerbst und der Administrator Prinz Dietrich von Anhalt-Dessau schreiben, Bernburg resp. Kothen etc. 12. April: „So gross auch Ew. Königl. Majestät uns gefällig zu erweisen, unsere Bemühung ist, immaassen wir auch davon durch Verbittung sowohl des öffentlichen Anschlags der nun wircklich bei uns eingegangenen kaiserlichen Avocatorien, als auch des zu stellenden Reichscontingents nächstens neue untrügliche Proben geben zu können verhoffen, so sehr stark ist unser Vertrauen, dass Ew. Königl. Majestät nicht ungnädig aufnehmen werden, wenn auf Höchstdero unterm 31. vorigen Monats abgelassenes hochgeehrtestes Schreiben522-2 wir, obwohl ungern, vorzustellen uns gemüssiget befinden, dass uns wegen Mangel an Leuten und aus anderen höchst bedenklichen Betrachtungen ohnmöglich falle, aus unseren Landesantheüen junge Mannschaft zu nehmen, immaassen wir auch den nur erwähnten Mangel an Leuten zu Verbittung des zu stellenden Reichscontingents vornehmlich beim kaiserlichen Hof mit allegiren müssen. Ew. Königl. Majestät versichern wir aber, dass wir ansonsten in respectueusester Hochachtung verharren etc.“

[Ottendorf, 21. April 1757.]522-3

Ihre Neutralität wird ihnen bekommen wie denen Hunden das Grasfressen.

Friderich.

Eigenhändige Weisung für die Antwort; in dorso des Schreibens der Fürsten. 522-4

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522-2 Vergl. Nr. 8802.

522-3 Das Datum nach einer Notiz des Cabinetssecretärs: „expedirt d. 21. April 1757“ .

522-4 Weder Concept noch Ausfertigung der Erwiderung des Königs liegen in Berlin oder Zerbst vor.