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9084. A LA MARGRAVE DE BAIREUTH A BAIREUTH.

[Au camp de Prague,] 10 [juin 1757.]

Ma très chère Sœur. J'ai eu le bonheur de recevoir deux de vos chères lettres; la première est une recommandation du 14 mai pour un officier du Würtemberg, qui a été placé incontinent selon vos ordres. L'autre regarde la détention de Reitzenstein.1 Je vous ai fait faire, ma chère sœur, des propositions par Treskow,2 et j'attends votre réponse, avant que de rien faire dans une affaire où, s'il est possible, je voudrais vous éviter, ainsi qu'au Margrave, tout sujet de chagrin. Il y a un corps qui dans peu viendra renforcer Mayr et suffisant pour le rendre formidable à tout le cercle.

Nous poussons ici Leopold Daun, il faut encore lui prendre deux magasins3 — ce qui peut se faire entre ci et 15 jours —, après quoi



1 Vergl. S. 129.

2 Eichel übersendet am 9. Juni an den Minister Finckenstein ein Kanzleischreiben des Markgrafen von Baireuth, d. d. Baireuth 2. Juni, über die Reitzenstein'sche Affaire und schreibt hierbei dem Minister: „Da nun auf das Kanzleischreiben des Herrn Markgrafen von Berlin aus wieder geantwortet werden soll, so dörfte wohl Sr. Königl. Majestät Intention [sein], wie dann auch solches Spiel in gewisser Maasse schon mit dem von dem Herrn Markgrafen abgeschickten von Treskow (vgl. S, 121) mündlich verabredet worden, dass das Antwortschreiben ohngefähr dahin tourniret würde, wie zwar des Königs Majestät eigentlich zur Arretirung des von Reitzenstein keine Ordre gegeben und solches ohne Dero Vorbewusst geschehen, indess, da dieser Mensch das Instrument gewesen, dessen sich die gegen Sr. Königl. Majestät und Dero Hause Feindselige bedienet hätten, viele böse und schädliche Insinuationes gegen Sr. Königl. Majestät bei dem Markgrafen von Ansbach zu thun und demselben Sachen zu inspiriren, so wider des Markgrafen eigenes Interesse, wider seine Engagements und wider die Pacta domus directement anliefen, so könnten Se. Königl. Majestät den von dem Obristlieutenant Mayr darunter bezeigten Eifer vor Se. Königl. Majestät, und dass derselbe sich eines so schädlichen Menschens bemächtiget, nachdem der Hasard ihm solchen in die Hände geliefert, gar nicht desapprobiren, sondern müssten es vielmehr gut heissen. Wann die Zeit und Umstände es erlaubet hätten, den Markgrafen zu Baireuth um die Durchpassirung dieses Arrestanten durch Dero Lande zu requiriren, so würde solches ohnfehlbar und ohnausbleiblich geschehen sein; da es aber nicht möglich gewesen, so wäre es des Königs Majestät zwar gar nicht angenehm, dass dieser Mensch sich den Händen dererjenigen, so ihn arretiret gehalten, entziehen können und dorten angenommen worden; indess Se. Königl, Majestät dieses aus Égard vor den Markgrafen übersehen und nur alleine, jedoch per expressum, zur Condition fordern wollten, dass der Markgraf diesen Menschen, den Se. Königl. Majestät noch allemal wie Dero Arrestanten ansähen und vor Sich reservirten, auf keine Instanz noch Requisition seines Arrestes erliessen noch extradireten, sondern solchen vielmehr in engem und genauem Arrest hielten, bis des Königs Majestät mit Deroselben darüber weiter conveniret sein würden, etc. Ich urtheile, dass des Herrn Markgrafen Durchlaucht dergleichen ostensible Antwort ganz angenehm sein dörfte, da Sie vermuthen, wegen Relaxation dieses Menschen sowohl von Ansbach als von dem Kreise und sonsten sehr angegangen und pressiret zu werden. Im übrigen werden Ew. Excellenz Sich zurück zu erinnern geruhen, was wegen dieses Reitzenstein, und dass solcher das Werkzeug des von Seckendorff (vergl. S. 112; Bd. XI, 409) gewesen, um wider Wissen und Willen des ansbachschen Ministerii den Markgrafen zu der schändlichen Demarche, so derselbe zu Regensburg gethan, zu verleiten, der Herr von Eickstedt, wo ich nicht irre, vorhin berichtet hat. Vergl. Bd. XIV, 315—317.

3 Vergl. S. 153.