<181> Bataille an den Herzog von Braunschweig-Bevern geschrieben, wie er bereit sei, die Auswechselung derer Gefangenen von beiden Seiten vorzunehmen und zu reguliren, so ertheile Ew. Liebden nunmehro hierdurch zur Nachricht, wie Dieselbe obgedachtem Feldmarschall Daun nur dahin wiederum zu antworten belieben wollen, dass man hiesiger Seits ebenfalls willig sei, die Gefangenen auszuwechseln, mithin er eine exacte Liste von den Gefangenen Meiner Armee anfertigen und an Ew. Liebden einsenden möchte, da man denn hiesiger Seits eine gleichmässige Liste von denen Gefangenen der österreichischen Armee an ihn remittiren würde, um sodann die Auswechselung veranlassen und vornehmen zu können. Ew. Liebden werden dieses bestens besorgen,1 und Ich bin Ew. Liebden freundwilliger Vetter

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staats-Archiv zu Zerbst.


9116. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI NIMBURG.

[Lissa,] 23. [Juni 1757.]

Es ist von der höchsten Importance, dass man erfähret, wor die österreichische Armee ist; also müssen sich die Husaren alle Mühe geben, zu erfahren, wor sie gewisse hin ist, und wor Nadasdy marschiret ist. Dieses geben Sie ihnen sehr ernsthaft auf, damit ich meine gewisse Mesuren danach nehmen kann.

Bevern, Ihr Regiment, Manteuffel, Anhalt müssen gleich in ihre Cantons Anstalten zum Completiren machen.

Ich gedenke, durch den abgeschickten Trompeter2 wird man was gewisses vom Feind erfahren können. Adieu.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staats-Archiv zu Zerbst. Eigenhändig.


9117. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE PRINZ MORITZ VON ANHALT-DESSAU IM LAGER BEI NIMBURG.

Hauptquartier Lissa, 23. Juni 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich lieber Vetter. Ich finde die Ordre de bataille, welche Ew. Liebden aus denen Mir in dem heutigen Schreiben gemeldeten Ursachen zu formiren genöthiget gewesen, ganz recht und approbire selbige in allen Stücken. Indessen würde Mir lieb sein, wenn Ew. Liebden jenseit der Elbe einige Bauern habhaft werden könnten, um von diesen Leuten sichere und zuverlässige Nachrichten von dem Feinde einzuziehen, oder dass Dieselben in deren Ermangelung



1 Eine Antwort des Prinzen über die Ausführung des Befehls liegt nicht vor.

2 Vermuthlich der mit dem Brief an Daun abgesandte Trompeter (Vergl. Nr. 9115).