<284> allhier fertig bin. Dieses ist soviel leichter, als Sie nur 6 oder 8000 Mann mit Nadasdy gegen Sich haben. Sollte es hier gegen alles Vermuthen schief gehen, so müssen Sie Sich erst bei Pirna festsetzen und allda weitere Order erwarten; aber gehet es gut, so seind Sie tausend stark genung, Ihren Posten zu mainteniren.1 Mayren lasse ich Ihnen.2

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Herzogl. Haus- und Staatsarchiv zu Zerbst. Eigenhändig.


9250. AN DEN GENERALLIEUTENANT HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN IM LAGER BEI BAUTZEN.3

[Weissenberg,] 1. August [1757].

Es thut mir leid, dass Sie mit dem Pferd gefallen seind, ich will hoffen, es hat nichts zu sagen. Schreiben Sie um Gottes willen an Retzow wegen des Mehls. Ich habe vor 600,000 Pfund Brod mitgebracht, das macht auf drei Tage vor 100,000 Mann, also auf neun vor 33,000. Goltze4 muss wissen, dass mein Brod den 5. alle wird, und muss auch Anstalt gemacht werden, dass ich den 6. verpfleget werde, Keith5 wird gewisse viel mitbringen, der kann den 3. bei Ihnen seind.

Nach meinen hiesigen Nachrichten habe ich Hoffnung, mit dem Feind durchzukommen. Wegen Cottbus6 muss man die Leute tranquillisiren; in Muskau7 ist weder zu beissen noch zu brechen. Hier muss ich auf das grosse gehen und alles, was Bagatelle ist, negligiren. Adieu.8

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Eigenhändig.



1 In einem folgenden eigenhändigen Schreiben vom 3. August befiehlt der König dem Prinzen: „Wann Dresden was sollte zu besorgen haben, müssen Sie nach Befinden der Umstände Succurs hinschicken. Auf das Wasser muss der Commandant vigilant seind.“

2 Vergl. Nr. 9248.

3 Der Herzog von Bevern hatte das Commando des bisher vom Prinzen von Preussen geführten Heeres übernommen.

4 Der Generalmajor Karl Christoph von der Goltz besorgte für das Corps des Herzogs von Bevern die Verpflegungs-Angelegenheiten.

5 Vergl. S. 283.

6 Der bezügliche Bericht des Herzogs fehlt; es liegen aus dem August nur zwei Berichte vom 28. und vom 31. August vor. Vergl. S. 310. Anm. I.

7 In der Vorlage: Mosca.

8 In einem eigenhändigen Erlass vom 2. August zeigt der König dem Herzoge an: „Beck stehet zwischen Reichenbach nnd Görlitz, und glaube ich nicht, dass bei Postwitz mehr als 5000 Mann stehen.“ In Bezug auf die Krankheit, unter welcher der Herzog leidet, schreibt der König: „Ich will hoffen, dass es sich mit Ihnen bessern wird, wo nicht, muss Lestwitz so lange das Commando nehmen.“