<365>gerber zu concertiren, dass derselbe Euch zuvorderst die Hälfte davon mit 400,000 Thaler, als höher dieser solches auf einmal nicht zwingen kann, durch Wechsel, wo möglich binnen den nächsten vier Wochen, übermache, alsdenn aber Ich wegen der übrigen 400,000 weiter sorgen werde.

Uebrigens hoffe Ich, dass der Obristlieutenant von Stutterheim1 einmal bei Euch angekommen sein werde.

Friderich.

P. S.

23. September.

Nachdem Ich Meinen Brief an Euch bereits abgeschlossen, bekomme Ich ein Schreiben eines Particuliers aus Preussen an jemanden allhier zu sehen, welches meldet, wie er Bürger aus Angerburg gesprochen, so zu der Zeit bei der russischen Armee gewesen, als der Courier aus Russland [kam], nach dessen Ankunft Apraxin den Rückmarsch resolviret hat, und die positiv versichern wollen, dass die russische Kaiserin todt sei.2 Dieser Umstand meritiret Eure besondere Attention, und befehle Ich daher, dass wenn Ihr zuvorderst gewiss wissen werdet, dass das Évènement von dem Tode der bisherigen russischen Kaiserin wahr und die Nachricht davon gegründet ist, Ihr alsdenn sogleich an den Generalfeldmarschall Apraxin schreiben, den Brief allenfalls auch mit einem Trompeter schicken und denselben ersuchen sollet, Mir vor einen Meiner Officiers einen Passeport zu schicken, den Ich nach Petersburg senden wolle, damit derselbe sicher dahin reisen könne. Ihr habt dieses bestens zu beobachten.3

Nach dem Concept.


9352. AN DEN GENERALLIEUTENANT PRINZ FERDINAND VON BRAUNSCHWEIG.4

Quartier Kerspleben, 21. September 1757.

Durchlauchtiger Fürst, freundlich geliebter Vetter. Von Ew. Liebden habe Ich das Vergnügen gehabt, heute früh zwei Schreiben nach einander zu erhalten, als eines vom 19. dieses und eins mit dem Detail der in Egeln gemachten Kriegesgefangenen. So viel ersteres anbetrifft, da dienet Ew. Liebden in Antwort, wie dass die Partie, so Dieselben genommen zu haben darin melden, ganz gut ist und alle Meine Approbation hat.5 Wenn aber Ew. Liebden Sich zurückziehen müssen,



1 Vergl. S. 333. 337.

2 Vergl. S. 141; Bd. XIV, 557.

3 In dem folgenden Cabinetserlass an Lehwaldt, d. d. Kerspleben 24. September, spricht der König seine Freude aus über die weitere Bestätigung der Nachrichten vom Rückmärsche der Russen; er wünsche, dass „das Geschmeisse bald zum Lande heraus sein und bis zum Ende derer Zeiten nie wieder dahin kommen möge“ . Der König erklärt sich zufrieden, dass Lehwaldt sein „Verlangen in Verfolgung der russischen Arrière-garde präveniret und alles sofort deshalb disponiret habe“ .

4 Vergl. S. 358. Anm. 1.

5 Prinz Ferdinand meldet, „Dittfurth, dichte bei Quedlinburg, 19. September 1757, zwischen 12 und 1 Uhr in der Nacht in grösster Eile“ , es seien 6000 Franzosen unter dem Herzoge von Ayen gegen Halberstadt auf dem Marsche. „Ich bin im Begriff, mit dem ganzen Corps mich bei Halberstadt zu setzen, um ihm, dem Feind, zu attaquiren, sobald ich nur Gelegenheit dazu finde. Der Maréchal de Richelieu will ganz zuverlässig als den 24. dieses mit einer Armee von 57 Bataillons und 72 Escadrons bei Halberstadt stehen. In diesem Fall werde mir genöthiget sehen, nach Magdeburg zu repliiren, und werde kaum die Zeit gewinnen, die nöthigen Vivres zum Magazin nach Magdeburg beitreiben zu können. Der Franzosen ihr Dessein soll sein, uns oberhalb und unterhalb die Elbe zu sperren und noch dieses Jahr Magdeburg zu bloquiren.“