<13> hat, zu attaquiren, ohne dass Dieselbe Mich weiter abwarten, und bin persuadiret, dass unter Dero guten Disposition und Veranstaltung mit Gottes Hülfe alles gut und glücklich abgehen und Dieselbe den Feind schlagen werden.

Sobald Ich nur hier fertig bin, werde Ich, wie Ich Ew. Liebden im höchsten Vertrauen schreibe, den Generalfeldmarschall Keith mit einem Corps nach Böhmen schicken, um da eine Diversion und Luft zu machen, Ich aber gehe nach der Lausnitz1 und gerade auf Schweidnitz, da dann, wenn zumalen Ew. Liebden, wie Ich hoffe, den Feind schlagen und es gut gehet, wir solchen in die Mitte fassen, und nicht zu zweifeln ist, dass er über Hals und Kopf davon und nach Böhmen laufen wird. Wenn Ich eigentlich dahin kommen werde, kann Ich noch nicht gewiss sagen. Inzwischen Ew. Liebden um Gottes willen bitte, Sich keine timide Partie von schwachen Leuten inspiriren zu lassen,2 sondern Dero eigener Einsicht und Erfahrung zu trauen. Dero Armee ist frisch, die Cavallerie hat sich aufgenommen, die feindliche dagegen ist heruntergekommen und durch das Wegschicken geschwächet, also kommet es nur auf gute Disposition, den Feind zu nehmen, wo er am schwächsten, auf Contenance, Bravour und Vigueur an.3

Friderich.

Nach dem Concept.


9497. AN DEN GENERALFELDMARSCHALL VON LEHWALDT.4

Merseburg, 9. November 1757.

Ich mache Euch nunmehro Euren Operationsplan bekannt, welchen Ihr zu befolgen habet, sobald Ihr mit Eurem ganzen Corps d'armée in Hinterpommern eingerücket sein werdet“,5 inzwischen Ihr aber das höchste Secret davon zu halten habet. Und zwar:

Operationsplan vor den Feldmarschall Lehwaldt.

Bei Stettin muss der Feldmarschall sein Corps sammlen. Er darf die letzten nicht abwarten; wor er die Husaren, 20 Escadrons Dragoners und 16 Bataillons zusammen hat, so muss er aufbrechen und grade auf Anklam marschiren. Sollte er an andern Örtern besser über die Peene kommen, so stehet ihm solches frei. Was er vor schwedische Quartiere zum nächsten findet, muss er enleviren und sodann seinen Marsch



1 Dem Obersten Finck in Dresden zeigt der König, Merseburg 9. November, an, dass er nach Torgau und von dort nach der Lausitz und Schlesien gehen werde. Es solle ihm ein Convoi Brod aus Dresden geschickt werden, sobald er „der Gegenden Bautzen“ komme; nach Torgau sollen, wenn der Weg dorthin frei würde, 1000 bis 1500 Wispel Mehl geschafft werden.

2 Vergl. Bd. XV, 412. 419. 453.

3 In der Ausfertigung ist ein unchiffrirter Zusatz angefügt, die bei Rossbach errungenen Erfolge betreffend. Der obige Haupttheil der Ausfertigung ist chiffrirt, ein Déchiffré nicht vorhanden.

4 Die Berichte Lehwaldt's sind datirt am 12. November aus Marienwerder, am 10. December aus Stettin.

5 Vergl. S. 5; Bd. XV, 449. 450.