<259> fassen und nehmen können, dass es dorten mit ihm auf einmal aus gewesen wäre. Ich wünsche auch sehr, dass solches noch von Euch geschehen möge, wozu aber mit einem Bombardement von Stralsund wenig ausgerichtet sein und nichts weiter herauskommen dörfte, als dass einige Häuser in der Stadt verbrannt und einige Einwohner dadurch unglücklich gemachet werden. Auf Flotten zur See müssen wir auch keine Rechnung machen, da Ich keine dergleichen zu disponiren habe, die Engelländer aller Meiner Vorstellungen ohnerachtet aber bisher schlechterdinges nicht dahin zu bringen gewesen, eine Flotte in die Ostsee zu senden.1 Woferne Ihr also sonsten nicht noch Euren Coup machen könnet, um dort zu endigen, so werdet Ihr leicht einsehen, dass sonst nichts weiter herauskommen wird, als dass wir in einer sehr genirten Situation dort kommen müssen.

Sonsten kann Ich ausserdem nicht umhin, noch zu bemerken, als ob Ihr Euch eine etwas zu favorable Idee von der schwedischen Artillerie und eine gar zu schlechte Vorstellung von der unsrigen machet. Ich glaube aber, dass Ihr besser thun werdet, wenn Ihr darunter mehr das Mittel haltet und vielmehr nur dabei bedacht seid, unsrigem dasigen Artilleriewesen durch fleissiges Exerciren und gute Anführung aufzuhelfen. Bei der ganzen Sache überhaupt müssen wir alle beständig guten Muth haben und gedenken, dass, ohne etwas zu risquiren, in unserer Situation nichts gedeihliches geschehen kann; daher Ich Euch dann auch auf das gnädigste ersuche, Euch dadurch nicht niederschlagen, noch von vigoureusen Efforts, wo solche nöthig seind, zurückhalten zu lassen, wenn es im vorigen Jahre mit denen Russen dermalen nicht so gegangen, wie es gewünschet worden;2 vielmehr müssen wir uns nunmehr nichts daraus machen, sondern solches wieder abzuschütteln suchen.

Ich zweifele nicht, Ihr werdet dieses alles in Erwägung nehmen und bedenken, was alles geschehen kann, wenn wir nicht suchen, dorten durch einen guten Coup zu endigen, damit Ich von den Corps weiter disponiren kann.

Friderich.

Nach dem Concept.


9792. AU LIEUTENANT-GÉNÉRAL PRINCE FERDINAND DE BRUNSWICK.3

Breslau, 22 février 1758.

Monsieur mon Cousin J'ai reçu aujourd'hui la lettre que Votre Altesse m'a faite du 15 de ce mois. Je suis fort fâché que, par les accidents que vous touchez, vous ayez été conduit de suspendre de nouveau trois jours votre expédition, dont je crains que les Français



1 Vergl. S. 228.

2 Vergl. Bd. XV, 494.

3 Die Berichte des Prinzen sind datirt am 15. Februar aus Lüneburg, am 21. aus Verden, am 24. aus Hudemühlen (an der Aller), am 27. Februar und am 1. März aus Drakenburg (an der Weser, nördl. von Nienburg).