<6> veranstalten, dass der Feldmarschall gleich wieder eine Brücke über die Peene bekomme; dem Ihr aber, nämlich dem Aschersleben, bei Leibe nicht ein Wort von dem Operationsplan sagen, sondern Euch stellen sollet, als wäre es nur Euer Gedanken und Einfall. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.1

Nach der Ausfertigung im Archiv der Familie von Manteuffel zu Collatz2 in Pommern.


9487. AN DEN ETATSMINISTER GRAF FINCKENSTEIN IN MAGDEBURG.

Merseburg, 5. November 1757.

Das letztere Schreiben, so von Ew. Excellenz zu erhalten ich die Ehre gehabt, ist vom 29. voriges gewesen, von dessen Einlage ich aber noch keinen Gebrauch machen können, weil ich beides nur allererst in Weissenfels bekommen, wohin des Königs Majestät mich von Leipzig rufen lassen, und allwo ich auch währendem Dero vorhabenden Marsch und Expedition bleiben sollen, bis kurz vor Dero Abmarsch von dar Sie gut fanden, dass ich Dero Corps d'armée gleich mit folgen und mit solcher nach einem Dorfe, wo Se. Königl. Majestät zu Nacht blieben, Braunsdorf, mitgehen, müssen. Da Sie intentioniret waren, Tages darauf, als gestern, die gegen Sie etwa einer guten Stunde weit stehende französische und Reichsarmee anzugreifen, habe ich noch die Nacht vorher hieher gehen müssen, um bis weitere Ordre zu bleiben.

Man hat hier gestern Vormittages vieles Canoniren gehöret, auch zu sehen geglaubet, als ob es wirklich zu einer Bataille gekommen sei; der Herr Obriste von Lentulus aber hat mir noch gestern Abend geschrieben, dass, als des Königs Majestät gestern nach Anbruch des Tages mt Dero Cavallerie die Position des feindlichen Lagers recognosciret und gefunden hatten, dass beide auf Anhöhen stehende feindliche Flügels sich bis an die Zähne retranchiret und stark mit Batteries gedecket hätten, Sie selbigen Tages den Angriff auf den Feind zu thun nicht convenable gefunden, jedoch die Position Dero Lagers geändert und solches weiter nach des Feindes linkem Flügel, jedoch zugleich näher an den Feind genommen hätten; bei welcher Gelegenheit und bei der vom Recognosciren der Feind stark, aber ohne sonderlichen Effect canoniret habe.

Heute ist bisher noch alles stille gewesen, ausser einigen Canonschüssen, die man heute Vormittages hier hören können; Gott weiss auch, wie es weiter gehen wird. Sogleich empfange ein Schreiben von gedachtem



1 In einem Erlass, d. d. Grossenhain r8. November, bezieht sich der König auf die obigen Weisungen und antwortet dem General auf eine Anfrage, „dass die Schweden fortgehen mögen oder nicht, denenselben demohnerachtet nach meiner vorhin überschriebenen Disposition auf den Hals gegangen werden muss“ [Archiv zu Collatz].

2 Bei Polzin im Kreise Belgard.