9902. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Grüssau, 6. April 1758.

Mein lieber Generallieutenant Graf von Dohna. Nachdem Ich den Einhalt Eures Berichtes vom 1. dieses Monates mit mehrern ersehen habe, so gebe Ich Euch darauf in Antwort, wie dass zwar Euer Vorhaben, die feindliche Prahmen vernichten zu lassen, recht gut ist, und Ich wünsche, dass Ihr darunter glücklich reussiren möget; dieses aber wird den Krieg dorten noch nicht ausmachen, sondern Ihr müsset suchen, dem Feind noch mehrern Abbruch und Schaden als das zu thun.

Was die von Euch verlangte Freibataillons anbetrifft, da kann Ich Euch dergleichen von hier aus nicht schicken, indem Ich die, so Ich hier habe, Selbst höchst nöthig gebrauche, und alles, was Ich darunter thun kann, dieses ist, dass Ich dem Obristen Grafen Hordt proponiren will, einige Freibataillons zu errichten,359-2 die Ich Euch alsdenn schicken will. Ich bin Euer wohlaffectionirter König

Friderich.

Vos officiers au Mecklembourg pensent à faire leur bourse et n'exécutent pas mes ordres.359-3 Mordieu! n'est-ce pas une honte de ne pas pouvoir tirer de l'argent d'une riche province qui en a en quantité!

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin. Der Zusatz eigenhändig.

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359-2 Vergl. S. 282.

359-3 Vergl. S. 310. 342. 354.