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10372. AU LIEUTENANT-GÉNÉRAL COMTE DE DOHNA.

Rammenau, 30 septembre 1758.

Vous voyez présentement les suites que produit le faux pas que vous avez fait ayant voulu passer l'Oder.1 Sans quoi, les Russes ne seraient point entrés en Poméranie ni me ruineraient mon pays de manière qu'ils le font, mais s'en seraient retournés, il y a du temps, par Landsberg en Pologne, si vous fussiez resté immobile dans votre position. Quoi qu'il en soit, il faut que vous défendiez absolument aux Russes le passage de l'Oder, étant là la seule chose que nous ayons à faire pour le présent.

Federic.

Nach dem Concept.2


10373. AN DEN GENERALLIEUTENANT BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.3

Fouqué meldet, Landshut 25. September, der österreichische General de Ville marschire mit 18,000 Mann bei Neisse vorbei auf Münsterberg und Frankenstera; Jahnus mit 10,000 sei von Trautenau nach Braunau und Neurode gerückt, Harsch solle mit 2 Regimentern Kavallerie dazu gestossen sein, während Kalnoky mit 4—5000 Mann Jahnus' bisherigen Posten bei Schatzlar und Trautenau eingenommen habe. „Sollten sie ferner eindringen und die Absicht sein, mich von Schweidnitz abzuschneiden, so werde ich genöthigt sein, den hiesigen Posten zu verlassen und mit meinem Corps, welches 4600 Mann ausmacht, gegen Schweidnitz zu marschiren, obgleich der General Kalnoky, sobald ich wegmarschire, diesen wieder occupiren wird.“

Rammenau, 30. September 1758.

Ich habe Euren Bericht vom 25. dieses richtig erhalten, und werdet Ihr von selbsten ermessen, dass Ich Euch von hier aus nicht sagen kann, was dorten bei den von Euch gemeldeten Umständen zu thun seie. Nur aber glaube Ich nicht, dass der Feind dort in solcher Force, als Ihr vermeinet, sich befinde, und so müsset Ihr nur dahin sehen, irgend einen kleinen Coup gegen den Feind zu thun, und bin Ich persuadirt, dass solches auch dazu beitragen wird, ihn zu conteniren. Uebrigens muss Ich Mich lediglich auf Eure Prudence und Savoir-faire reposiren.4

Friderich.

Nach dem Concept.



1 Vergl. S. 230.

2 Ausfertigung fehlt.

3 Fouqué's Berichte vom 19.. 25., 27. September sind datirt aus Landshut.

4 In einem Schreiben vom 30. September warnt der König den General Treskow in Neisse, „sich nicht gar zu fürchterliche Vorstellungen von dem Feinde zu machen“ ; der König glaubt, „dass das de Ville'sche Corps nicht über 8000 Mann ausmachet, und er eine der dortigen Festungen zu belagern sich nicht einkommen lassen wird“ . Auf Treskow's Bericht vom 2. September hatte der König geantwortet: „Sobald wie Ich hier [d. h. in Sachsen] Luft hätte, so würde Ich nach Schlesien detachiren und Fouqué nach Neisse schicken; so würde sich das bald ändern.“ „Wenn sie [die Oesterreicher] hörten, dass die Sachen hier und mit den Russen schief, würden sie sich mit dem Fressen von Schlesien contentiren.“ [Auszug aus den Weisungen auf der Rückseite des Berichts]. In einem Schreiben vom 18. wird der Rückzug der Russen mitgetheilt. [Diese Treskow'schen Papiere befinden sich, ebenso wie die beiden folgenden Schreiben an Prinz Heinrich, im Archiv in falschen Akten, die an Heinrich auch unter falschem Datum; daher etwas zu spät von mir aufgefunden].