<379> Annäherung gegen Görlitz und von der echouirten Entreprise auf Torgau, so Hadik mit seinem Corps von 6 bis 8000 Mann unternehmen wollen, [so aber] durch die Bravour des dortigen Commandanten1 und des à point nommé dazugekommenen Generalmajor von Wedell fruchtlos gemachet worden, desgleichen die Nachricht von dem Marsche des Generallieutenant Dohna und Generalmajor Wedell von Torgau auf Eilenburg hierzu gekommen ist, so hat darauf der Feldmarschall Daun sogleich die Partie genommen, da er seine grosse Concepte, Sachsen durch Wegnehmung derer Städte Dresden, Leipzig und Torgau [zu gewinnen], auf einmal vereitelt gesehen, sich mit seiner Armee heute früh von Dresden weg und gegen Pirna zu ziehen, so dass nach einstimmiger Aussage derer heute häufig kommenden Deserteurs er sich nach Böhmen ziehen und sein Hauptquartier zu Leitmeritz nehmen will, wovon jedoch noch nichts mit völliger Zuverlässigkeit zu melden, vielmehr noch zu erwarten stehet, ob er sich nicht etwa von Sonnenstein über die Schiffbrücke gegen Bautzen lenke, um dort die Passage zu difficultiren, wogegen aber auch Rath sein wird. Hiesigerseits ist man im Begriff, wo möglich ihm noch in die Arrieregarde zu fallen.

Das österreichische Corps von ungefähr 6000 Mann Kavallerie und Husaren, das in der Lausitz gestanden, habe seinen Weg nach Pirna genommen, um sich gleichfalls nach Böhmen zu ziehen.

Mit der von denen Oesterreichern selbst so benannten Armée empirique wird es keinen Anstand haben, dass solche auf Annäherung von Dohna sich nicht wieder zurückziehen solle, so dass man hoffen kann, dass ganz Sachsen bald seiner zu dessen ohnsäglichem Schaden gebetenen Gäste degagiret sein dörfte und man allhier gleichfalls wie in Schlesien wird sagen können, dass bloss Sr. Königl. Majestät Annäherung die feindliche Gewölke, wie die Sonne die aufsteigende Nebel und Wolken, dissolvire und ecartire. Mein sehnlicher Wunsch bleibet bei dem allen, dass alle diese gute Évènements und Marques, so wir von der Providence erhalten, dass solche uns noch nicht gänzlich fallen lassen wolle, zu einem baldigen guten und honorablen Frieden ausschlagen und führen mögen2 . . .

Eichel.

Den 8. November3 erhielte der bestellete Gouverneur zu Dresden Nachricht vom Anmarsch der kaiserlichen und Reichsarmee, wie auch dass der Feldmarschall Daun solche commandire; liess also durch den Herrn Oberschenke von Bose dem Hof zu Dresden ansagen, wie

Die Ankündigung von der ohnumgänglich nothwendigen Abbren-



1 Oberst von Grollmann.

2 Vergl. S. 344. Anm. 3.

3 Die linke Spalte enthält die von Schmettau ausgegangene Darstellung, die rechte die Zusätze von Eichel.