10180. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Bei der Metau, 30. Juli 1758.

Euer Schreiben vom 24. dieses ist Mir noch gestern richtig eingeliefert worden. Zu Eurer Direction und secreten Nachricht mache Ich Euch hiermit bekannt, wie dass Ich Mich von hier nach denen schlesischen Grenzen zurückziehe und Meine Intention ist, Mich vorerst bei Landshut zu setzen, wo Ich ein festes Lager nehmen kann. Wann alsdann die Russen Mir die Zeit lassen und nicht eher andringen werden, so werde Ich demnächst mit 14 oder 16 Bataillons nach Crossen marschiren, allda über die Oder gehen und mit Euch zusammenstossen, auch alsdenn können die Russen gleich hinter einander attaquiren.

Ich schreibe auch heute an den Generallieutenant von Rochow nach Berlin, dass er Euch einige schwere Artillerie von 12pfündigen Canons, so Ich zu Berlin neu anfertigen lassen, mit gehörigem Gespann und Knechten sogleich zuschicken soll. Wann Ihr bei jeder dieser Canons nur zwei Kanoniers zum Richten geben könnet, so würde es vorerst damit angehen und Ihr die übrigen Leute zum Ziehen und anderen Manœuvres von denen Regimentern nehmen können. Sollte Euch aber der Feind die Zeit lassen, dass Ich obgedachter Maassen zu Euch stossen kann, so werde Ich so viel Artilleristen mit Mir bringen, dass solches Geschütz mit bedienet werden kann.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.