10564. AN DEN GENERALMAJOR VON WEDELL.

Dresden, 23. November 1758.

Es ist Mir sehr lieb gewesen, aus Eurem heutigen Rapport398-2 zu ersehen, dass durch Eure Ankunft dortiger Orten der Feind zur weitern Retraite gezwungen worden, und Ihr solchen zu Rochlitz etwas in der Kluppe gehabt habet.398-3 Mein Wille aber ist, dass Ihr dorten noch nicht weggehen müsset, bis der Feind erst über Plauen weg sein wird; denn<399> sonsten Euer Rückmarsch zu früh sein würde. Der Generalmajor von Knobloch wird noch binnen wenig Tagen mit einigen Regimentern nach Chemnitz kommen.

Das Anhaltsche angehend, so werden 100 Husaren und 2 Bataillons genug seind, alles deshalb auszurichten, was Ich Euch aufgetragen habe.399-1 Jetzo aber ist es noch nicht Zeit davon, sondern es muss erst Eurer dortigen Orten, wo Ihr jetzt stehet, alles richtig und reine sein.399-2

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Wedell'schen Familienarchiv zu Ludwigsdorf in Schlesien.



398-2 Vergl. S. 353. Anm. 3.

398-3 Bei der Ankunft Wedell's in Rochlitz standen dort 150 Husaren, von denen 1 Officier und 26 Husaren zu Gefangenen gemacht wurden.

399-1 Vergl. Nr. 10547.

399-2 Dem Prinzen Moritz von Dessau schreibt der König am 23., dass er „wegen seiner baldigen Auswechselung gehöriger Orten schreiben lassen werde“ .