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10827. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.1

Rohnstock, 1. April 1759.2

Weil die grosse feindliche Armee allen Meinen Nachrichten nach sich bei Trautenau stark zusammenziehen und Miene machen soll, über Landshut und Friedland was auf Schlesien zu versuchen, so marschire Ich heute nach Bolkenhain und lasse die Regimenter vorrücken, um à portée zu sein.

Ich glaube indess, dass das Hauptdessein der Oesterreicher auf Glatz gehet; daher Ihr auf die Leute bei Zuckmantel und Ziegenhals, so 10 Regimenter sein sollen, ein wachsames Auge zu halten habet. Ich halte dafür, sie werden sich bei Wartha setzen wollen, um die Belagerung von Glatz zu decken und Mich davon abzuschneiden. Ich habe daher Lust, und wird es vielleicht noch heute geschehen, einen General mit 5 Bataillons ohngefähr der Gegend zu schicken, um sich bei Wartha zu setzen.

Friderich. J'enverrai, peut-être demain, un corps pour prendre les hauteurs en delà de Wartha, pour être le maître d'y passer, si cela est nécessaire.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Der Zusatz eigenhändig.


10828. AU FELD-MARÉCHAL PRINCE FERDINAND DE BRUNSWICK.3

Rohnstock, 1er avril 1759.

Lorsque j'étais au point de marcher d'ici à Bolkenhain, parceque, selon tous les avis, la grande armée ennemie s'assemble en force auprès de Trautenau, faisant mine de vouloir tenter une entreprise sur la Silésie, j'avais la satisfaction encore de recevoir la lettre de Votre Altesse du



1 Fouqué's Berichte vom April, soweit sie in Berlin in Ausfertigungen vorliegen, datiren bis zum 11. noch aus Ellschnig (vergl. S. 94. Anm. 4), am 17. aus Troppau, am 18. aus Kunzendorf (nordöstl. von Hof in Mähren), am 20. aus Troppau, vom 21. bis 24. aus Leobschütz, 25. und 26. aus Leuber (nordöstl. von Neustadt), 28. und 29. aus Deutsch-Karnitz (südöstl. von Neisse). In der (oben S. 17 genannten) Publikation von Büttner finden sich noch Schreiben vom 15. aus Elschnig und vom 27. aus Leuber. Die Drucke bei Büttner sind jedoch alle im höchsten Maasse unzuverlässig; der dort (S. 133) noch vom 28. gedruckte Bericht aus Leuber ist eine willkürlich veränderte französische Uebersetzung des deutschen Berichts Leuber 25. April.

2 Das Gesuch des kriegsgefangenen österreichischen Feldmarschalllieutenants Grafen Thürhaimb (vergl. Bd. XVI, 426), eine Badereise zur Herstellung seiner Gesundheit unternehmen zu dürfen oder ausgewechselt zu werden, lehnt der König, Rohnstock 1. April, ab: „Vous savez vous-même que ce sont les liquidations que vous avez encore a régler, et qu'il faut que vous acquittiez préalablement la plupart avec des particuliers auxquels je ne saurais pas préjudicier.“

3 Die Berichte des Prinzen Ferdinand im Monat April sind datirt am 3. und 9. aus Fulda, am 14. aus Windecken (nordwestnördl. von Hanau), vom 23.—30. aus Ziegenhain.