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10913. AU GÉNÉRAL DE L'INFANTERIE BARON DE LÀ MOTTE-FOUQUÉ.

A Neisse, [29 avril 1759], 1 ce soir à 7 heures.

Je n'ai point reçu votre réponse à ma lettre.2 Je marche demain avec toute ma troupe, je serai à 5 heures et demie chez vous, mon cher. Qu'aucun régiment ne sorte, ni fasse semblant que j'y sois; je choisirai mon camp pour le cacher à l'ennemi, et nous réglerons tout pour ce que nous aurons à faire au 1er de mai.

Je suis d'avis de marcher sur Jessen3 avec tout le corps, pour tourner l'ennemi et le prendre en flanc. Vous devez connaître ce terrain par cœur; ainsi nous pourrons tout arranger en conséquence.

Adieu, mon cher ami, je vous embrasse.

Dans ce moment votre aide de camp arrive et m'apporte votre lettre.4 II faut, mon cher, que je vous parle et que nous concertions tout, avant de nous mettre en mouvement. S'il est certain que de Ville est à Neustadt avec tout son corps, ce serait téméraire de se partager en tant de corps différents pour le déloger, et, en ce cas-là, il y faut aller en règle; mais, si le corps de Neustadt est une avant-garde, alors ce que vous proposez,5 est excellent.

Adieu, mon cher, je vous embrasse.

Federic.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien. Eigenhändig.


10914. RELATION.6

Relation de ce qui s'est passé à l'expédition du prince Henri de Prusse en Bohême.

Le Prince arriva avec son corps de troupes, le 15 d'avril, au camp de Nollendorf; les hauteurs derrière Peterswalde étaient occupées par



1 Das Datum ergiebt der Inhalt.

2 Nr. 10912.

3 Wohl Jassen, nordöstl. von Neustadt.

4 Ein dritter Bericht vom 29. aus Deutsch-Karnitz.

5 Fouqué hatte vorgeschlagen, um den Feind in möglichst grosse Verwirrung zu setzen, mit drei Corps ihn anzugreifen. Die Oesterreicher würden den beiden ersten über Neustadt und zur rechten über Langenbrück vorrückenden Abtheilungen diesseits der Berge die Stirn bieten; während dessen solle die dritte Abtheilung zur linken auf dem vom Könige erwähnten Wege über Maidelberg und Füllstein (vergl. Nr. 10912) den Feind umgehen und ihm den Rückzug abschneiden.

6 Die obige aus dem königl. Cabinet hervorgegangene Relation (sie ist nach den an das Cabinet gekommenen Immediatberichten aufgesetzt und in vorliegendem Exemplar von Laspeyres geschrieben) befindet sich unter den Akten der Londoner Gesandtschaft, d. h. unter den Ausfertigungen der an Knyphausen und Michell ergangenen Cabinetsschreiben und Ministerialrescripte (Geh. St.-Arch. Rep. 81. 71), und ist zum 21. April eingeordnet. Da jedoch der zu Grunde gelegte Bericht des Prinzen Heinrich vom 19. April erst am 22., der Bericht von Fouqué vom 21. erst am 23. dem Könige zugekommen ist, so kann die Abfassung der Relation frühestens auf den 23. angesetzt werden; da ferner die Aeusserung, es hätten ans den zerstörten böhmischen Magazinen 50000 Mann 7 Monate unterhalten werden können, zuerst in dem eigenhändigen Schreiben des Königs an Fouqué vom 25. April auftaucht, der Verfasser der Relation (Eichel, Cöper oder Laspeyres) aber diese in den Berichten nicht vorhandene Aeusserung sicherlich dem Könige nachgeschrieben hat, so wäre als terminus post quem der 25. gegeben. Dieses Ergebniss wird bestätigt und ein noch späterer Termin wahrscheinlich gemacht, wenn man die Cabinets- und Ministerialschreiben an die Londoner Gesandten, sowie die Correspondenz der Berliner Minister mit dem schlesischen Minister von Schlabrendorff vergleicht. Es zeigt sich dann, dass die Relation, obschon im Cabinet verfasst und in vorliegendem Exemplar auch dort geschrieben, nicht vom Cabinet, sondern erst von den Berliner Ministern nach London gesandt ist, und dass diese Sendung nicht vor dem 5. Mai erfolgt sein kann, vielmehr erst das am 5. von den Ministern an Knyphausen geschickte „bulletin“ mit der Relation identisch sein kann. Ebenso kann nach der ministeriellen Correspondenz mit Schlabrendorff auch dort erst die „relation“ vom 5. Mai mit obiger Relation sich decken. Man hat also anzunehmen: Die Relation ist in den letzten Tagen des April oder den ersten Tagen des Mai, ohne Frage auf königlichen Befehl, mit einem jetzt nicht mehr vorliegenden Schreiben von Eichel an die Minister nach Berlin zur weiteren Besorgung übersandt worden; die Minister haben am 5. Mai das aus dem Cabinet erhaltene Original nach London geschickt, an die übrigen Empfänger (wie an Schlabrendorff) dagegen in Berlin gefertigte Abschriften. Für die Abfassung der Relation würde sich mithin einer der letzten Tage des April ergeben.