<287> die Neumark sowohl als auf Schlesien angesehen1 haben, so ist wohl nichts diensamer bei solchen Umständen zu thun übrig, als dass Ihr nur auf Ländsberg Euren Marsch richtet. Ich überlasse Euch, die beste und zuträglichste Mesures zu nehmen, damit dem Unglück bester Maassen vorgebeuget werden könne, und Eure Anstalten auf das klügste einzurichten, zu dem Ende auch auf alles Attention zu nehmen, was Euch der Generalmajor von Wobersnow von Meinetwegen nach denen sich ereignenden Umständen sagen wird.

Uebrigens so habe Ich Euch benachrichten wollen, dass der Obriste Hacke zu Glogau die Verfügung auf Meine dieserhalb an ihn ergangene Ordre2 getroffen habe, dass eine ziemlich starke Quantité Mehl, Hafer und Heu nach Crossen abgesandt worden, von wo Ihr solches bedürfenden Falls nach Frankfurt oder wo Ihr es für nöthig befinden werdet, transportiren lassen könnet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.


11039 AN DEN GENERAL DER INFANTERIE BARON DE LA MOTTE-FOUQUÉ.

Reich-Hennersdorf, 4. Juni 1759.3

Ich habe Euern Rapport vom 3. dieses erhalten, und da Ihr eben so stark seiet, als der General de Ville bereits noch ist nach dem Detachement, so selbiger machen müssen,4 und Ihr sogar demselben an Kavallerie überlegen seiet, so werdet Ihr im Stande sein, auf den Fall er etwas unternehmen wollte, ihm auf die Finger zu klopfen, alsdann er keine Patrouilles weit schicken wird.

La comédie commencera bientôt ici. Selon tout ce que je peux apprendre, Daun se propose de forcer mon poste. A la bonne heure, il trouvera à qui parler. J'ai attiré à moi tout ce que j'ai pu de troupes, et je suis dans la meilleure position que le compromettent5 mes affaires. Je vous avertirai à temps de ce qui vous regarde. Jusqu'à



1 So! An den Generallieutenant von Lattorff schreibt der König am 4., er judicire, die Russen möchten „wohl auf Glogau, nicht aber auf Neisse zu marschiren intentioniret sein“ . Eigenhändig fügt er bei: „Hier wird es bald zu was kommen.“ [Generalstabsarchiv.]

2 Die Ordre an Hacke war am 2. Juni ergangen; es war beigefügt: „Was den 9. Dicht in Crossen sein kann, müsset Ihr nicht abschicken.“

3 Dem Oberstlieutenant d'O in Glatz dankt der König am 4. für die Meldungen im Berichte vom 3. Juni. „Je vois bien que l'ennemi est déterminé de faire d'un côté ou d'autre ici les plus grands efforts qu'il pourra . . . Soyez assuré que je ne suis nullement embarrassé des desseins de l'ennemi.“ Wenn der Generalmajor von Ramin (vergl. S. 218. 220. 285) genöthigt wäre fortzumarschiren, so solle d'O sich dadurch nicht beunruhigen lassen, da Ramin's Abwesenheit (vergl. Nr. 11048 S. 295) nur von kurzer Dauer sein würde.

4 Vergl. S. 283. 284. 285.

5 So; wohl comportent.