<319> Oesterreichern, als vielmehr dem Prinz Karl von Sachsen (der jetzo in Petersburg anwesend ist) und dessen Caquet, so er dort gegen Fermor gehalten, beigemessen, Brühl aber und seine Partie soll von der darunter genommenen Resolution des Hofes zu Petersburg sehr malcontent sein, weil sie glauben, dass nunmehro die russische Armee sich noch schwerer bewegen und das getheilete Commando zu vielen Chicanen, Jalousie, Division und Hinderungen Anlass geben werde. Gedachte Nachricht wegen des Soltykoff ist durch ein sicheres Schreiben vom 25. Mai aus Petersburg confirmiret worden, so dabei meldet, wie Soltykoff auf dem Point stände, nach der Armee abzureisen, um bei solcher nebst Fermor das Commando zu übernehmen . . .

Der König habe, vermuthlich aus Versehen, den Bericht des Benoît cassiret, „worinnen sonsten noch verschiedenes Détail von der schlechten Situation der russischen Armee, der bei solcher herrschenden Confusion, terreur panique und sonsten enthalten war“ .

Eichel.

Nach der Ausfertigung in der Grossherzogl. Hofbibliothek zu Darmstadt.


11084. AU LIEUTENANT-GÉNÉRAL COMTE DE DOHNA.

Reich-Hennersdorf, 14 juin 1759.

Je suis bien aise de vous avertir par la présente que l'ennemi n'a rien détaché jusqu'ici vers la Lusace. Il n'y a que le corps de Vela du côté de Rumburg, fort à peu près de 4000 hommes. Je vous donne ces nouvelles, pareeque, comme il parait que Fermor prend le chemin de la Silésie, j'ai cru necessaire que vous fussiez instruit de ce qui se passe sur les frontières de ce côté-là, et je continuerai de vous marquer toutes les nouvelles que j'aurai de ce côté-là.

Federic.1

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl, Grossen Generalstabs zu Berlin.


11085. AN DEN GENERALMAJOR VON WOBERSNOW.

Reich-Hennersdorf, 14. Juni 1759.

Ich habe Euch hierdurch eröffnen wollen, dass, auf den Fall es geschehen sollte, dass die Russen mit einem Theil ihrer Armee nach Tempelburg und mit dem andern auf Posen sich ziehen sollten, Ihr nur zuerst dem schwächsten auf den Hals fallen müsset, da Ihr dann gewiss mit durchzukommen hoffen könnet und den andern sich zurückzuziehen obligiren werdet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung in der Grossherzogl. Hofbibliothek zu Darmstadt.



1 In einem zweiten Cabinetsbefehl an Dohna vom 14. Juni äussert der König: „Ich muss Euch . . . sagen, dass Ihr Euer Tage nichts recht zuverlässiges vom Feinde erfahren werdet, wo Ihr nicht Patrouilles bis in Polen poussiret.“