<388> es permittiren wird. Ist es das Corps des Hadik, so sie vorschicken wollen, so habe Ich Meinen Bruder schon avertiret, seine Précautions dagegen zu nehmen. Unterdessen wird es doch immer gut sein, dass Ihr den Major de Rège zu Krossen instruiret, sehr vigilant zu sein, um Euch bei Zeiten Nachricht zu geben, und ist übrigens so viel gewiss, dass vierzehn Tage dazu gehören, ehe diese Leute, wenn sie auch keine Obstacles vor sich finden, die sie verhindern werden, herauskommen können.

Friderich.

Dieses an Dohna zu weisen.

Das Hauptschreiben nach einer alten Abschrift der Ausfertigung, im Besitz des Landraths von Runkel in Heddesdorf bei Neuwied. Der Zusatz eigenhändig auf der nur chiffrirt vorliegenden Ausfertigung in der Grossherzogl. Hofbibliothek zu Darmstadt.


11178. AN DEN HOLLÄNDISCHEN KAPITÄN VON RUVYNES1 IN DANZIG.

[Im Lager bei Lähn, Juli 1759.]

Es wäre ein Unglück, dass der Kapitän durch den bewussten Umstand ausser Stande gesetzt würde, sich von der ihm aufgetragenen Commission zu acquittiren.2 Vielleicht würde er durch andere Officiers, so er zu corrumpiren Mittel finden würde, oder auch durch andere Leute bei der gegenseitigen Armee erfahren können, was bei solcher passiret und ob nichts fruchtbarliches bei solcher auszurichten.

Weisungen für die an Ruvynes zu ertheilende Antwort: auf dem Concept des Cabinetsbefehls an Wobersnow, im Lager bei Lähn 9. Juli. Nr. 11177.


11179. AN DEN GENERALMAJOR VON WOBERSNOW.

Im Lager bei Lähn, 9. Juli 1759.

Das Project, wovon Ihr Mir unterm 5. dieses Euren Rapport abstattet, die Warthe bei Obornik zu passiren und sodann, wo möglich, den Feind anzugreifen, hat Meine Approbation; nur aber würdet Ihr,



1 Vergl. S. 290.

2 General Wobersnow hatte unter dem 4. Juli an Eichel ein Schreiben eingesandt, dessen Verfasser ihm unbekannt sei. Das ohne Unterschrift und Datum aufgesetzte chiffrirte Schreiben rührte von dem zur russischen Armee gesandten Holländer de Ruvynes (vergl. S. 120. 168) her. Er meldete aus Danzig, der russische Oberfeldherr Fermor habe ihm geantwortet, zum Eintritt in die russische Armee als freiwilliger Officier bedürfe es der ausdrücklichen Erlaubniss der Kaiserin. Um diese zu erlangen, hatte sich Ruvynes an den russischen Residenten in Danzig (Alexius Puschkin) gewandt; dieser hatte Schwierigkeiten gemacht, da im letzten Jahre freiwillige Officiere des Heeres verdächtige geheime Correspondenzen unterhalten hätten. Auf die Bitte von Ruvynes an Fermor, wenigstens ihm persönlich seine Aufwartung machen zu dürfen (vergl. S. 168), sowie auf ein Gesuch an deu Grosskanzler sei keine Antwort erfolgt. Ruvynes erbittet weitere Weisungen des Königs; man möge sie ihm durch den preussischen Residenten Reimer in Danzig zugehen lassen; er fügt hinzu, Fermor würde demnächst im Kommando durch Soltykoff ersetzt werden.