<490> etwas über die Oder gezogen haben; und er möchte zusehen, ob er nicht Leute kriegen könnte, die er herumschickete über Kossenblatt,1 Lieberose und so in der Lausnitz gegen Guben zu, da würden sie von Daun und alle erfahren. Sollte die Leute brav bezahlen und Mir die Rechnung schicken.

Weisungen [Bleinotizenl für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Wunsch, d. d. Fürstenwalde 18. August.2


11351. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON ROCHOW, COMMANDANTEN VON BERLIN.

[August 1759.]

Unverzüglich! Ein Thvm.3 Muss sie schicken! Hätte sie schon schicken sollen, und er wäre sehr langsam. Er müsste wissen, dass Mich der Feind —4; müsste wissen, dass Ich Bataillons in der Armee, die nicht 60 Patronen hätten! 90000 Augenblick schicken! 100000 —.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite einer Specification der Munitionsvorräthe zum Bericht von Rochow, d. d. Berlin 18. August..5


11352. [AN DEN PRINZEN HEINRICH VON PREUSSEN.]

18. August 1759.

Se. Königl. Majestät danken für die Nachrichten, und muss des Prinz Heinrichs Königl. Hoheit hinterbracht werden, dass Se. Königl. Majestät hier auf dem Wege nach Fürstenwalde stünde und erwarteten, ob der Feind etwan Lust haben möchte, von frischem zu attaquiren, dass, auf den Fall der Feind auch jenseit der Spree agiren wollte, Se. Königl. Majestät Sich ihme vorsetzen, würde. Wir wären hier über 30000 Mann stark.



1 Südwest. von Beeskow.

2 Ein handschriftlich nicht vorliegender, ausgefertigter Cabinetsbefehl an Wunsch, d. d. Madlitz 17. August, in den Œuvres Bd. 27. Theil 3, S. 206. Der König befiehlt: „Ihr müsset hinfüro, da Ich nunmehr von Meiner Unpässlichkeit wiederum hergesteilet bin, Euere Berichte Mir immédiate abstatten.“ Wunsch hatte in den letzten Tagen seine Berichte an den Generallieutenant von Finck gerichtet. Vergl. Nr. 11338. Auf dem Berichte von Wunsch vom 17. August finden sich die Worte: „Die Russen wären noch nicht über die Oder. Er möchte zusehen, ob er nicht Spions gegen Torgau schicken könnte, nur zu wissen, wo die Reichsarmee blieb.“

3 D. i.: „einerlei“ . Rochow hatte angefragt, ob er die geforderte Munition mit Vorspann oder auf Frachtwagen schicken solle.

4 Lücken. Der Cabinetssecretär (hier Cöper), der die mündlichen Weisungen des Königs notirte, brauchte nur einige Schlagworte aufzuschreiben, da er den Rest bis zu der bald darauf erfolgenden Abfassung des Cabinetsbefehls im Gedächtniss behalten konnte.

5 Auf dem Bericht vom 21. finden sich u. a. die Weisungen: „Die 50 sechspfündige Canons möchten sie nur immer anfangen. 40 müssen nach der Art gemacht werden, nach Dieskau's Art, von den langen; 10 von den leichten.“