<518>

11405. AN DEN MAJOR VON HUNDT.

[Waldow, September 1759.]1

Es wäre gut, dass es so abgelaufen,2 und dass sie nicht mehr verloren. Ich würde sofort morgen den General Rebentisch zu ihm stossen lassen in Vetschau; Ich aber könnte nicht eher als die Russen marschiren.

Von die Remittirte würden morgen auch in Vetschau sein.

An Rebentisch!

Möchte morgen gegen Vetschau vorrücken; wo die Russen marschirten, würde morgen auch hinkommen.3

An Hundt!

Würde die Briefe an Meinen Bruder über Spremberg schicken können.4

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort an Hundt und für eine Cabiaetsordre an Rebentisch; auf der Rückseite des Berichts von Hundt, d. d. Lager bei Vetschau 5. September.


11406. AN DEN GENERAL DER INFANTERIE HERZOG VON BRAUNSCHWEIG-BEVERN, GOUVERNEUR VON STETTIN.

[Waldow, 6. September 1759.]5

An den H[erzog] v[on] Bevern!

Sobald sich die Russen hier von Meinen Grenzen entfernen würden, wo Ich denke, dass sie der Mangel der Fourage bald zu bringen soll, so würde die beiden Bataillons Hordt,6 Meinecke7 und Belling gegen



1 Hundt meldet, Vetschau 6. September, er habe in der Nacht zwei Ordres vom Könige erhalten.

2 Hundt meldete, Vetschau 5. September, bei dem Rückmarsch von Kottbus sei er in einem Défilé von der Uebermacht des Hadik'schen Corps überfallen worden; einige Husaren, die matte Pferde hatten, seien dabei gefangen worden.

3 Auf einem zweiten Bericht von Hundt, d. d. Lager bei Vetschau 5. September, finden sich die Weisungen zur Antwort: „An Hundt! Ich schickete den Rebentisch auf jenseits Lübben mit 5 Bataillons und Dragonern; und da Apparence, dass die Russen auch marschiren würden, so würde Ich vielleicht selber nach Lübben marschiren und gegen Vetschau.“ Diesen Notizen folgen die, wohl nicht für Hundt bestimmten Bemerkungen: „Ich hätte Mühe zu glauben, dass Mein Bruder nach Glogau sich gezogen. Was wahr sein könnte, wäre, dass sie vielleicht Zieten attaquiret und dass der auf den Prinzen sich repliiret hätte.“

4 Vergl. Nr. 11 400.

5 Vom 6. September zu datiren, wie sich aus der Antwort Bevem's vom 8. September ergiebt.

6 Der Oberst Graf Hordt war am 5. September von den Russen gefangen worden. Er sandte, Lager zu Lieberose 5. September, mit Erlaubniss des russischen Generals Tottleben an den König das Gesuch, für seine Auswechselung zu sorgen, da er befürchtete, der ihm feindlichen Senatspartei in Schweden (vergl. Bd. XIV, 73; XV, 56) ausgeliefert zu werden. Auf dem Gesuch finden sich die Weisungen: „Das dependirt nicht von Mich; hätte sich sollen in Acht nehmen. Ich würde keinen] losgeben von d[en] R[ussen].“ Es scheint danach, als wenn das königliche Schreiben vom 5. September, das in den „Memoires d'un gentilhomme suédois“ (d. i. Graf Hordt), S. 217 (Berlin 1788) abgedruckt ist, von dem aber in den Akten sich nichts findet, gefälscht wäre; sein Inhalt steht im Widerspruch zu obiger königlicher Weisung; nach dem Schreiben soll der König die Gefangennahme Hordt's sehr bedauern und Befehl ertheilt haben, ihn gegen einen russischen Officier auszuwechseln.

7 Zu ergänzen: sowie Meinecke und Belling. Das Freiregiment Hordt bestand aus 2 Bataillonen.