<537> den Bruit zu spargiren beordert hat, dass 15000 Mann von der alliirten Armee auf Leipzig folgeten; welches jedoch, zu Euch im Vertrauen gesaget, bis die Sache gegen die Franzosen ein ferneres gutes Ansehen gewinnet, noch nicht decidiret ist; nur muss dem Bruit immer Cours gelassen werden.1

Friderich.

Daun soll gestern auch nach Spremberg angekommen seind; er marschiret auf Bautzen. Mein Bruder soll bei Lauban stehen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.


11443. AN DEN OBERSTLIEUTENANT VON BEUST.2

[Waldow, September 1759.]

Ich dankete für die Nachricht, so er Mir schickte. So viel ist gewiss, dass das Corps von Esterhazy und Beck vielleicht auch bei Spremberg stehet. Ob aber Daun mit seinem ganzen Corps da, kommt Mir noch zweifelhaft vor. Auf den Fall das wäre, würde man schon Zeitungen vom Prinzen3 haben; da hörte noch nichts von.

Vielleicht, wenn ihn der Feind noch nicht vermuthen wäre, würde er einem oder dem andern auf den Hals gehen.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite des Berichts von Beust, d. d. Vetschau 12. September.


11444. AU PRINCE HENRI DE PRUSSE.

[Waldow, 13 septembre 1759.]4

Daun est arrivé hier avec 17000 hommes à Spremberg; il a laissé le duc d'Arenberg avec l'aile droite à Sorau. Il faut de nécessité que vous agissiez: soit d'envoyer un détachement, prendre Guben, d'où les Russes et Laudon subsistent, ce qui serait le plus sûr et le meilleur; soit de chasser de Sorau la poignée de monde que le duc d'Arenberg commande.

Wunsch a battu Saint-André et lui a pris toutes ses tentes.5 Torgau



1 Vergl. Nr. 11441.

2 Beust befand sich nach seinen Berichten im Monat September vom 12. bis 14. in Vetschau, dann am 14. in Göritz (südlich von Vetschau), am 15. in Vetschau, am 17. im Lager bei Dreikow (wohl Drebkow), am 18. in Spremberg, am 29. in Waltersdorf (östl. von Sprottau). Auf einem Berichte von Prittwitz, d. d. Kalkwitz bei Kalau 11. September, in welchem über die entsetzlichen Excesse der Kosacken geklagt wird, finden sich die Weisungen zur Antwort: „Ich hätte den Obristlieutenant Beust heute hingeschicket mit 200 Pferden; wäre alles, so Ich detachiren könnte. Zum wenigsten würde er der Leute Excesse einigermaassen verhindern, wann er sie [nicht alle verjagen] könnte.“ Auf einem vorangehenden Berichte von Prittwitz, Vetschau 11. September, finden sich Weisungen, in denen der König die Erwartung ausspricht, dass, wann Daun detachirte, Prinz Heinrich von dieser guten Gelegenheit profitiren würde.

3 Prinz Heinrich.

4 Das Datum von Cöper zugesetzt.

5 Vergl. S. 528.