<542> marschiren lasset. Ich befürchte, dass Daun eher nach Dresden als Ihr kommen wird; auf den Fall müsset Ihr an das Detachement der 400 Mann1 schreiben bei Leipzig stehen zu bleiben, um die Impression eines nachfolgenden starken Detachements von der alliirten Armee zu unterhalten, bis Ich von Meinem Bruder Nachricht habe. Das beste wäre, dass Ihr solches an den Prinz Ferdinand selbst schriebet.

Wann Ihr übrigens nicht nach Dresden kommen könnet, so müsset Ihr mit dem Generalmajor von Wunsch nur bei Meissen, allwo es gut sein wird, stehen bleiben.

Sobald ich von meinem Bruder Antwort habe, werde ich es schreiben. Die Hälfte Armee von Daun soll noch bei Spremberg stehen. So wie ich heute nähere Nachricht kriege, werde ich Ihm von allem instruiren.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.


11454. AN DEN GENERALMAJOR VON WUNSCH.

[Waldow, September 1759.]

Wunsch!

Gratulire zu die schöne Prise, so er gemacht hätte.2 Das Magazin, so er gekriegt, an Krusemarck! Die französische Kriegesgefangene wären auszu[wechseln]. Wegen die Officiers von den Reichstruppen hat keine Difficultät.3 Die 300 Treskow4 können in Leipzig bleiben.

Weisungen [Bleinotizen] für die Antwort; auf der Rückseite einer Liste bei dem Bericht von Wunsch, d. d. Leipzig 14 September.


11455. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON FINCK.

Waldow, 15. September 1759.

Euer Schreiben unterm 14. dieses nebst der Leipziger Capitulation habe Ich wohl erhalten. Es hat der Generalmajor von Wunsch abermals dadurch einen schönen Coup, wofür Ich ihm danke, gemacht, indem es unseren Sachen sehr zuträglich, dass wir diesen Ort wieder in unsern Händen haben. Denen kriegesgefangenen Officiers könnet Ihr die erforderlichen Pässe laut Capitulation nur immer ertheilen, und überlasse Ich Euch, alles weiter nöthige, so dahin einschlaget, zu reguliren. Wir haben übrigens noch ein schweres Ende vor uns. Könnet Ihr die Reichstruppen von da wegjagen, eher der Feldmarschall Daun hinkommet, so ist es allerdings gut. Ein Corps von dessen Armee, 17000



1 Das Detachement vom Prinzen Ferdinand. Vergl. S. 536.

2 Leipzig hatte am 13. September capitulirt. Die Capitulation vergl. in den Danziger „Beyträgen“ Bd. 9, S. 444 ff.

3 Wunsch hatte berichtet, dass die in Leipzig gefangenen Officiere von der Executionsarmee um ihre Pässe bäten, „nacher Haus zu gehen“ .

4 Die Escorte. Vergl. S. 540. Anm. 3.