11636. AN DEN RESIDENTEN HECHT IN HAMBURG.

Hecht übersendet, Hamburg 21. November, ein von demselben Tage datirtes, an den König gerichtetes Schreiben des holländischen Kapitäns de Ruvynes,672-1 in welchem dieser darauf hinweist, dass er bei dem lebhaften Argwohn, den die russischen Officiere und Diplomaten gegen ihn hegten ( „la nation russe est naturellement curieuse, soupçonneuse, fourbe“ ), keine Aussicht habe, eine Empfehlung des Grosskanzlers zu erlangen und dem Könige daher bei der russischen Armee nicht von Nutzen sein könne.

Wilsdruff, 30. November 1759.

Der König bestätigt den Empfang des Berichts vom 21. November.

Ich habe darauf resolviret, dass Ihr vorgedachtem holländischen Officier von Meinetwegen nur auf die höflichste Weise in gnädigster Antwort ertheilen sollet, wie Ich ihm für seine wohlgemeinte Intention danken liesse und, da es die Umstände vor dieses Mal nicht anders zugeben Hessen,672-2 ihm freistellete, dass er wiederum auf seinem vormaligen Posten zurückgehen könne, da übrigens Ich Mich seiner jedesmal in Gnaden erinnern und Mir angenehm sein würde, wenn Ich ihm hiernächst davon wirkliche Merkmale geben könnte.

Hecht soll Ruvynes den von ihm bisher gebrauchten Chiffre sowie die ihm ertheilte Instruction672-3 abfordern und beides an den Grafen Finckenstein übersenden.

Friderich.

Nach dem Concept.



672-1 Vergl. S. 388.

672-2 So; statt: zugeben wollten.

672-3 Vergl. Nr. 10788.