10780. AN DEN GENERALLIEUTENANT GRAF DOHNA.

Breslau, 14. März 1759.

Nachdem Ich den Einhalt Eures unter dem 9. dieses an Mich erlassenen Schreibens mit mehrern ersehen habe, so bin Ich davon überall recht wohl zufrieden gewesen, und hoffe Ich, von allem einen guten und gewünschten Success hiernächst zu vernehmen. Was die Bewegung derer Russen nach Thorn hinauf anlanget, da habe Ich alle Ursache, zu vermuthen, dass solche vorjetzt wegen der grossen Consternation geschehen, so die Expedition des Generalmajor von Wobersnow besage derer Nachrichten, so von allen Orten deshalb eingekommen seind, bei denen Russen verursachet hat. Es ist auch nurgedachte Expedition nicht sonder Success und guten Effect gewesen, immaassen derselbe die Gelegenheit gefunden, ganz beträchtliche Magazins, so die Russen theils zu Posen, theils weiter hinauf gegen die neumärkische Grenzen hin errichten lassen, gänzlich zu detruiren und zu ruiniren, welches auch noch viel weiter gegangen wäre, daferne nicht der fast absolute Mangel an Fourage gedachten Generalmajor behindert hätte, noch weiter vorwärts zu gehen.

Friderich.115-1

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



115-1 Auf dem Bericht des Oberst vonBeust vom schwarzen Husaren regiment (frühere Rüsch-Husareh), d. d. Cantonnierquartier Niesdorf in Schwedisch-Pommern 10. März 1759 (wohl Nisdorf, nördl. von Fransburg, an der Küste), finden sich am Rande die Weisungen zur Antwort: „. . . Das Regiment . . . hätte sich vorhin und selbst in Meiner Gegenwart so gar schlecht gehalten, dass es kein Avancement meritirete, bis es sich erst wieder evertuiret und den grossen Scharten durch sein Wohl verhalten ausgewetzet haben würde, dass es wieder Avancement verdienet.“ Vergl. auch Bd. XVII, 285. 310. 311.