10947. AN DEN GENERALMAJOR VON CZETTRITZ.226-1

Landshut, 16. Mai 1759.

Ich schicke Euch hierbei ein Schreiben von dem Obristlieutenant von Dingelstedt,226-2 woraus Ihr ersehen werdet, wie sich ein Schwarm feindlicher Husaren und Dragoner gegen Senftenberg in der Lausnitz gezogen. Ihr sollet also nur sogleich mit Eurem Regimente aufbrechen, auch die beiden Escadrons von Möhring, so Ihr unterweges finden werdet, mitnehmen und sehen, dass die Leute vom Feinde von Görlitz aus im Rücken zu kriegen [seien]; denn Ihr auch den Obristlieutenant von Dingelstedt werdet an Euch ziehen können.

Wann Ihr sehet, dass der Feind zurücklaufet, oder auch, dass sie sich aus der Lausnitz wieder zurück herausziehen, so könnet Ihr Euch auch wieder, ohne Meine weitere Ordre zu erwarten, gegen Löwenberg und so heranziehen.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kaiserl. Königl. Kriegsarchiv zu Wien.226-3



226-1 Der letzte Bericht von Czettritz, vom 11. Mai, ist aus Thomasdorf (Südwestl. von Bolkenhain).

226-2 Liegt nicht vor. Es ist jedenfalls der Bericht, Spremberg 14. Mai. Dingelstedt hatte in einem vorangehenden Bericht vom 14. Mai über den Einbruch von 2 österreichischen Abtheilungen in der Lausitz berichtet. Auf diesem Bericht finden sich die Weisungen: „. . . muss einem der beiden Corps [auf den] Hals gehen, so wird das andere auch laufen — kurz Mittel.“

226-3 Czettritz wurde im Februar 1760 bei Cossdorf (nördl. von Mühlberg) von den Oesterreichern gefangen genommen; dadurch ist ein Theil seiner Briefschaften nach Wien gelangt.