11022. AN DEN ETATSMINISTER FREIHERRN VON SCHLABRENDORFF IN BRESLAU.

[Juni 1759.]277-1

Da, es sehr leichte geschehen könnte, dass die Russen vor Glogau kämen, so sollet Ihr die Edelleute dort herum auf dem Lande, absonderlich die jenseit der Oder etwas zu verlieren haben, avertiren, dass sie bei Zeiten ihre Précautions nehmen, sich gegen Plünderungen zu verwahren.277-2 Mein Vorschlag wäre dabei, dass sie das Vieh vor der Hand verkaufeten und solches, sobald die Zeiten ruhiger geworden, wieder anschaffeten. Dann geschiehet dieses nicht, so ist wohl gar nicht daran zu zweifeln, dass die Russen nicht alles, so sie vorfinden, so weit sie nur reichen können, wegnehmen sollten. Ihr habt also auf diesen Article eine grosse Attention zu nehmen . . .

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



277-1 Das obige Cabinetsschreiben ist undatirt; der Schluss, der über die Besetzung der Landjägerstelle im Glatzischen handelt, antwortet auf einen Bericht vom 31. Mai.

277-2 Vergl. auch S. 131.