11038. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON MANTEUFFEL.

Reich-Hennersdorf, 4. Juni 1759.

Ich approbire den Einhalt Eures Berichts vom 1. dieses; da es sich aber nunmehro je mehr und mehr äussert, dass die Russen es auf<287> die Neumark sowohl als auf Schlesien angesehen287-1 haben, so ist wohl nichts diensamer bei solchen Umständen zu thun übrig, als dass Ihr nur auf Ländsberg Euren Marsch richtet. Ich überlasse Euch, die beste und zuträglichste Mesures zu nehmen, damit dem Unglück bester Maassen vorgebeuget werden könne, und Eure Anstalten auf das klügste einzurichten, zu dem Ende auch auf alles Attention zu nehmen, was Euch der Generalmajor von Wobersnow von Meinetwegen nach denen sich ereignenden Umständen sagen wird.

Uebrigens so habe Ich Euch benachrichten wollen, dass der Obriste Hacke zu Glogau die Verfügung auf Meine dieserhalb an ihn ergangene Ordre287-2 getroffen habe, dass eine ziemlich starke Quantité Mehl, Hafer und Heu nach Crossen abgesandt worden, von wo Ihr solches bedürfenden Falls nach Frankfurt oder wo Ihr es für nöthig befinden werdet, transportiren lassen könnet.

Friderich.

Nach der Ausfertigung im Kriegsarchiv des Königl. Grossen Generalstabs zu Berlin.



287-1 So! An den Generallieutenant von Lattorff schreibt der König am 4., er judicire, die Russen möchten „wohl auf Glogau, nicht aber auf Neisse zu marschiren intentioniret sein“ . Eigenhändig fügt er bei: „Hier wird es bald zu was kommen.“ [Generalstabsarchiv.]

287-2 Die Ordre an Hacke war am 2. Juni ergangen; es war beigefügt: „Was den 9. Dicht in Crossen sein kann, müsset Ihr nicht abschicken.“