11408. AN DEN GENERALLIEUTENANT VON FINCK.519-5

Waldow, 6. September 1759.

Ich flattire Mich, dass Ihr vielleicht morgen werdet Gelegenheit haben, etwas zu thun und die Leute von Kottbus wegzujagen. Wann<520> die Nachrichten, so Mir hieselbst zugekommen, sich sonst confirmiren, so scheinet es, als wolle der Feind nach Spremberg gehen. Auf den Fall müsset Ihr ihn morgen nur gleich weiter cotoyiren, ohne zuvor bei Mir dieserhalb anzufragen, und den Theil der Bäckerei, so zu Eurem Corps gehöret, demselben folgen lassen.

Er weiss meine Umstände, und dass ich schwach bin; was gegen Hadik zu thun ist, muss je ehr je lieber vorgenommen werden; dann sollte Er es lange trainiren, wann Hadik nach Spremberg oder Bautzen gehet, so kommen wir so weit aus einander und können nicht so leicht wieder zusammenstossen. Sollte Hadik morgen auf Spremberg gehen, wäre es wohl die beste Gelegenheit.

Friderich.

Nach der Ausfertigung. Der Zusatz eigenhändig.



519-5 Finck befand sich nach seinen Berichten im Monat September am 7. in Vetschau und Oggerosen (d. i. Oggrose, südöstl. von Kalau), am 8. in Oggerosen und in Ruhland (östl. von Elsterwerda), am 10. und 11. in Torgau, am 12. in Eilenburg, am 14. in Mutschen (nordöstl. von Grimma), am 15. in Döbeln, am 17. und 18. Im Lager bei Deutsch-Bora (östl. von Nossen), am 20., 21. und 24. in Korbitz bei Meissen.